Alle Artikel mit dem Schlagwort: Österreichische Geschichte von 1900 bis heute

Österreich von 1900 bis heute

 Österreich hat seit dem Ende des vorigen  Jahrhunderts eine wechselvolle Geschichte erlebt. Die Monarchie zerbrach nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, übrig blieb Rest-Österreich. Die erste Republik wurde nach politischen Grabenkämpfen, einer tiefen Rezession und dem autoritären Ständestaat eine leichte Beute für das aufstrebende Hitler-Deutschland. 7 Jahre und einen Weltkrieg später erstand aus den Trümmern des Tauendjährigen Reiches die Zweite Republik. Es dauerte 10 Jahre bis sich das Land von den Wunden des Zeiten Weltkriegs einigermaßen erholte und durch einen  Staatsvertrag seine Selbständigkeit wieder erlangte. Wie im restlichen Westeuoropa partizipierte Östereich vom allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung, dem Fall des Eisernen Vorhangs und trat 1995 der EU bei. Seit mehr als 10 Jahren sind die Fronten in Europa wieder verhärtet, es herrscht Krieg in der Ukraine und nach den langen Jahren des Aufschwungs droht eine große Rezession.  Österreichische Geschichte von 1900 bis 1945 – Die österreichisch-ungarische  Monarchie von 1900 bis zum Ersten Weltkrieg, das Ende der Monarchie – der Rest ist Österreich, Hyperinflation und Wirtschaftskrise, Bürgerkrieg und Ständestaat, Österreich wird zur Ostmark, Deutsches Reich bis zum Ende …

Österreich von 2000 bis heute

Der Dritte wird Bundeskanzler Das neue Jahrtausend begann mit einem Paukenschlag – die Regierungsverhandlungen des Wahlsiegers SPÖ mit der ÖVP scheiterten, Wolfgang Schüssel arrangierte sch mit Jörg Haider von der zweitpazierten FPÖ und wurde Bundeskanzler.  Jörg Haider blieb als heimlicher Parteiobmann und Landeshauptmann in Kärnten. Die Koalition mit der Haider-FPÖ stieß in der EU auf großen Widerstand und es wurden Sanktionen gegen die schwarz-blaue Regierung verhängt. Sie festigten die Koalition nach innen und brachten die Bürger nachhaltig gegen die EU auf. Nach 2 Jahren ging das Bündnis in die Brüche. Nach dem Putsch von Knittelfeld traten 3 FPÖ-Minister zurück und Schüssel rief Neuwahlen aus. Er angelte sich den damaligen Polit-Star Grasser als parteifreien Ministeranwärter und koalierte nach einem fulminanten Wahlsieg (42,3 Prozent) erneut mit einer zur Zehn-Prozent-Partei geschrumpften FPÖ. Wolfgang Schüssel war als Reformkanzler angetreten, er legte die Pensionsversicherungen der Arbeiter und Angestellten zusammen und fixierte gegen den massiven Widerstand der SPÖ und Gewerkschaften eine große Pensionsreform. Nach dem roten BAWAG-Skandal stand der nächste Wahlsieger schon fest, doch dann kam alles anders. ÖVP-Regierungen und SPÖ-Bundeskanzler – Koalitionen …

Österreich von 1970 bis 1999

Die Ära Kreisky Die Große ÖVP/SPÖ-Koalition hatte nach 20 Jahren ausgedient. Nach einer 4-jährigen ÖVP-Alleinregierung folgte dann die 13-jährige SPÖ-Alleinregierung unter Bruno Kreisky. „Bildung für alle“ war das Motto, Gratis-Schulbuch und Schüler-Freifahrten wurden eingeführt und die Hauptschule ersetzte die Volksschul-Oberstufe. Die Bauern wurden in das Pensionssystem eingebunden und eine niedrige Arbeitslosigkeit hatte die höchste Priorität. Der Wohlstand stieg, die Städte und Dörfer wuchsen, in Wien wurde die U-Bahn gebaut, die Donau wurde neu reguliert und mit der Donauinsel entstand ein neues Freizeit-Paradies. Mit der UNO-City erhielt Wien ein Internationales Zentrum und wurde so ein gefragter Tagungsort. Bruno Kreisky bemühte sich um Frieden in Nahost, leider vergeblich.   Ein neues Lebensgefühl Der Generationenwechsel und die 68er-Bewegung brachte ein neues Lebensgefühl.  Die Gesellschaft wurde offener und freier, neue Formen des Zusammenlebens wurden ausprobiert. Nach dem Muster von Woodstock wurden Open-Air-Festivals abgehalten, die aufgelassene Viehmarkthalle in Wien-St.Marx wurde besetzt und zu einem Veranstaltungszentrum umgewidmet. Der Austro-Pop erlebte seinen Höhepunkt, Andre Heller zelebrierte sich als Universalkünstler, Bernhard Paul gründete ohne Tiernummern den Circus Roncalli  und Manfred Deix provozierte mit …

Österreich von 1945 bis 1969

Nachkriegselend Der Krieg war zu Ende, aber in Österreich herrschte Not und Elend. Die Wohnungssituation in den Städten war durch die Bombenruinen verheerend und wurde durch Flüchtlinge aus den deutschsprachigen Regionen der Tschechoslowakei noch verschärft. Die Menschen litten Hunger, der Schwarzmarkt blühte und wer die Möglichkeit hatte, zog kurzfristig zu Verwandten aufs Land. Am schlimmsten waren die Kinder dran. Viele waren Halbwaisen, bei anderen war der Vater noch in Kriegsgefangenschaft. Zur Linderung der Not organisierten Hilfsorganisationen  Kinderverschickungen ins westliche Ausland. Heimkehrer von der Front und Stadtbewohner waren vielfach vom Kriegsgeschehen und den Bombenangriffen traumatisiert. Die Situation am Land war besser, die Landwirtschaft funktionierte und es gab ausreichend zu essen. Besatzungszeit Österreich wurde im Laufe der letzten Kampfhandlungen ab Ende März 1945 von den vier Alliierten – Franzosen, US-Amerikanern, Briten und Sowjets – besetzt. Die mit der Befreiung verbundene Freude ver­wandelte sich aber nach einsetzenden Plünderungen und Ver­ge­waltigungen rasch in das Gegenteil. Die Zonengrenzen, die quer durch Österreich gingen, wurden teilweise streng kontrolliert und konnten nur mit gültigen Identitätsausweisen passiert werden. Die Besatzungssoldaten waren auch im …

Österreich von 1900 bis 1945

Die Monarchie – von 1900 bis zum Ersten Weltkrieg Mit rund 676.000 km² war die k.&.k. Monarchie der flächenmässig größte Staat Europas (ausgenommen Russland)  und mit 52,8 Millionen Menschen (Stand 1914) der  bevölkerungsmäßig zweitgrößte Staat hinter Deutschland. Die Monarchie reichte von Nordböhmen bis an die südliche Adria und vom Bodensee bis in die Karpaten. Entsprechend vielfältig waren die Nationalitäten, die zunehmend nach Selbständigkeit strebten.  Heterogen war auch die Wirtschaftsstruktur, industrialisiert waren nur Österreich, Tschechien und Budapest. Die Landwirtschaft wurde in der ganzen Monarchie ohne maschinelle Unterstützung betrieben. Im heutigen Österreich waren 40 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt, in Ungarn und Galizien wesentlich mehr. Österreich-Ungarn wurde seit 1848 von Kaiser Franz Joseph regiert und spielte im Reich der europäischen Großmächte England, Frankreich, Russland und Deutschland eine eher untergeordnete Rolle, der alte Kaiser war mehr eine Symbolfigur als ein Herrscher. Die Hauptstädte Wien (Kaiserreich Österreich) und Budapest (Königreich Ungarn) gehörten zu den größten Städten Euopas. Wien erlebte einen kulturellen Höhenflug und war Magnet für Intellektuelle und Künstler aus der gesamten österreichischen Reichshälfte. In der Stadtentwicklung …