Die Österreichisch-Ungarische Monarchie setzte sich seit 1867 aus zwei Staaten zusammen: aus den im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern, inoffiziell Cisleithanien (erst ab 1915 amtlich Österreich genannt), und den Ländern der Heiligen Ungarischen Krone, inoffiziell Transleithanien (vulgo Ungarn). Hinzu kam das seit 1878 von Österreich besetzte Gebiet Bosnien und Herzegowina, das 1908 nach langen Verhandlungen der Monarchie einverleibt wurde. Die verfassungsrechtlichen Ausgleichsvereinbarungen sicherten im Sinne einer Realunion die Gleichberechtigung der beiden (Teil-)Staaten im Verhältnis zueinander. Gemeinsames Staatsoberhaupt war der Kaiser von Österreich und Apostolische König von Ungarn aus dem Haus Habsburg-Lothringen. Von 1867 bis 1916 herrschte Franz Joseph I., danach bis 1918 sein Großneffe Karl I. (Österreich)/IV. (Ungarn).
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Reisen durch die Kronländer der k.&.k. Monarchie
- unterwegs in allen Kronländern der Monarchie – die Hautstädte, die Länder der österreichischen und böhmischen Krone, die Länder der ungarischen Krone, Bosnien und Herzegowina.
Mitteleuopa von der k.&.k. Monarchie bis heute
Das Ende der Monarchie bedeutete den Zerfall eines einheitlichen, großen Wirtschaftraumes. Über 100 Jahre später sind 9 Nachfolgestaaten (Österreich, Italien, Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn, Rumänien, Slowenien und Kroatien) bei der EU und 4 (Bosnien, Serbien, Montenegro und die Ukraine) warten auf eine Mitgliedschaft.
1918 – Ende der Monarchie und Zerfall in Nationalstaaten
Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und den Friedensverträgen von Saint-Germain (Österreich) und Trianon (Ungarn) zerfiel die Donaumonarchie in die Nachfolgestaaten:
- Österreich
- Ungarn
- Tschechoslowakei
- Jugoslawien
- Polen
- Rumänien
- Italien
Die Verwerfungen durch den Zerfall und die Weltwirtschaftskrise führten mit Ausnahme der Tschechoslowakei zu autoritären Systemen.
1938 bis 1945 – Zweiter Weltkrieg
Mit der Annexion Östereichs und der Tschechoslowakei durch Nazi-Deutschland begann der 2. Weltkrieg.. Die Nachfolgestaaten kamen unter deutsche Kontrole und die Juden wurden ermordet oder vertrieben. Von 1941 bis 1945 kämpften die Tito-Partisanen in Jugoslawien gegen die nationalsozialistischen bzw. faschistischen Besatzungsmächte Deutschland und Italien.
1945 – Neue Nachkriegsordnung
Durch die Verträge von Potsdam fielen Teile der Tschechoslowakei, von Polen und Rumänien an die Sowjetunion und Italien musste Istrien und Teile von Friaul an Jugoslawien abtreten. Als Vergeltung für die Nazi-Verbrechen wurde die deutschsprachige Bevölkerung aus allen Nachfolgestaaten vertrieben. Die italienische Bevölkerung emigrierte aus Jugoslawien. Aus dem multiethnischen Vielvölkerstaat waren endgültig Nationalstaaten geworden, die Nachfolgestaaten wurden kommunistisch und Europa durch einen „Eisernen Vorhang“ getrennt.
1989 – Fall des Eisernen Vorhangs
Vor 25 Jahren ging die europäische Nachkriegsordnung mit der Auflösung des Warschauer Pakts zu Ende. In den Folgejahren zerfiel Jugoslawien in einem blutigen Bürgerkrieg in seine Bestandteile (Slowenien, Kroatien, Serbien, Montenegro, Bosnien und Mazedonien), die Slowakei trennte sich gewaltfrei von Tschechien und die Ukraine von der Sowjetunion. Aus den 21 Kronländern der Monarchie waren 13 Nachfolgestaaten geworden.
2004 – EU-Osterweiterung
Heute sind mit Ausnahme der Ukraine (Ostgalizien und die Nordbukowina), von Montenegro (Küste um Kotor), Serbien (Vojvodina) und Bosnien alle Nachfolgestaaaten in der EU.