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Chronik 1950

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  • 1951 – Der Sozialdemokrat Theodor Körner wird zum neuen Bundespräsidenten Österreichs gewählt. US-Präsident Truman verkündet das Ende des Kriegszustandes mit Deutschland. Carl Djerassi, Gregory Pincus und John Rock entwickeln die erste Antibabypille …
  • 1949 – Spaltung Europas in West (NATO und Europarat) und Ost (Comecon),  Berliner Luftbrücke, Unabhängigkeitskrieg Israels gegen seine arabischen Nachbarn, Mao Zedong proklamiert die Volksrepublik China und errichtet einen kommunistischen Staat, die nationalchinesische Regierung muss sich nach Taiwan zurückziehen.
  • 1945 bis heute – Ende Zweiter Weltkrieg bis Corona und Ukraine-Krieg

Zeitreise

  • 1945 bis heute – Chronik Welt, Europa und Österreich; so hat sich das Leben in Österreich seit Kriegsende verändert; Biograhie des Autors von 1946 bis heute 

Meine Freizeit von 1946 bis 1969

Der Sport kommt ins Dorf

Herbert, ein Cousin aus Wien, übernahm den Hof meiner Großeltern väterlicherseits.  Er war ein guter Fußballspieler und lernte uns Buben das Ballestern.  Wir spielten am Dorfplatz, als Tore dienten uns die Böcke der angrenzenden Dorfschmiede. In der  Sport-Montagszeitung verschlang ich die Sportnachrichten und bekam so den 3.  Platz der österreichischen Nationalmannschaft bei der WM in Bern und die Erfolge von Toni Sailer bei der Winterolympiade in Cortina mit. Ein Quantensprung war 1957 das neue Medium Fernsehen. Beide Gasthäuser waren bei Sportübertragungen voll – auch aus der Wachau kamen die Leute, weil es dort noch keinen TV-Empfang gab. Mit dem neuen Medium Fernsehen war die große Welt auch im kleinen Dorf angekommen

Freizeit am Land

Am Land gab es in jedem Dorf jährlich einen Kirtag mit Marktständen und Tanzmusik am Abend und alle 2 Jahre das Wachauer Volksfest. Ende der 60er kamen die ersten Diskotheken auf. Einen Zirkus erlebte ich zum ersten Mal in Krems und als erstes Theaterstück sah ich den „Räuberhauptmann Grasl“ beim Gastspiel einer Wanderbühne im Dorfgasthaus. Mit meiner Mutter und der in Wien lebenden Taufpatin sah ich die Wiener Eisrevue in der Stadthalle. Im 5 km Fußmarsch entfernten Weißenkirchen gab es ein Kino, dort spielte man Heimatschnulzen, die Sissi-Trilogie und Kriegsfilme wie „Verdammt in alle Ewigkeit“ mit Frank Sinatra. Mit 16 kaufte mir mein Großvater ein Moped.  Damit war ich viel in der Gegend unterwegs und erlebte im Kremser Kino James Dean und einige Westernklassiker wie die „Die glorreichen Sieben“.

Weinzierler Dorfjugend

Weinzierler Dorfjugend

Ausflüge nach Wien, ins Salzkammergut und nach Kitzbühel

Hochkultur erlebte erstmals  mit der  Hauptschule im Burgtheater  – Josef Meinrad, Inge Konradi & Co im „Jux“ – ein Erlebnis, an das ich mich noch heute gerne erinnere.  Absoluter Höhepunkt einer Wienwoche war die „Westside Story“ im Wiener Forum Kino. Im Thater an der Wien gab est in den 60ern die ersten Musicals wie  „Der Mann von La Mancha“ mit Josef Meinrad und Fritz Muliar. Den Winter in den Bergen lernte ich bei einem Skikurs in Saalbach-Hinterglemm kennen. Ein Busausflug mit der Landjugend  führte mich ins Salzkammergut und eine Bahnreise mit Waldviertler Freunden zum ersten Weltcup-Hahnenkammrennen in Kitzbühel (Jean-Claude Killy gewann alle Bewerbe).

Busausflug nach Hallstatt

Busausflug nach Hallstatt

Erste Auslandsreisen nach Prag, Budapest und München

Meine erste Auslandsreise führte mich 1967 mit Freunden (mit dabei Hubsi Kramer)  in einem geliehenen VW-Käfer nach Prag.  Die tschechische Hauptstadt war vor dem Prager Frühling 1968  durchaus mit Wien zu vergleichen. Mit unseren illegal eingeführten Tschechenkronen waren wir Kaiser. Wir dinierten im ersten Haus am Platz (kostete weniger als zu Hause ein Schnitzel), übernachteten privat und lernten mit unseren Quartiergeberinnen das Prager Nachtleben kennen. Mit diesen Erfahrungen führte mich dann die nächste Auslandsreise nach Budapest. Im September 1969 fuhr ich mit Sparkassen-Kollegen nach München zum Oktoberfest und zu einem Meisterschaftsspiel von Bayern München gegen Werder Bremen im alten Stadion in der  Grünwalder  Straße.  Die Bayern waren 1969 das erste Mal deutscher Fußballmeister geworden. Franz Beckenbauer, Gerd Müller und Sepp Maier waren die aufstrebenden Stars und mit Gustl Starek und Peter Pumm spielten zwei Österreicher im Team.

Hradschin Prag

Hradschin Prag

Freizeit in St. Pölten

In St. Pölten verbrachte ich viel Zeit mit Fußballspielen, im Bad und im Kino. In der Sparkasse gabe es eine Betriebsmannschaft. Wir spielten mindestens 10 x im Jahr und trainierten im Winter in der Halle.

Sparkasse St. Pölten - Betriebsmannschaft

Sparkasse St. Pölten – Betriebsmannschaft, rechts unten bin ich zu sehen

Zeitreise ab 1945

Meine Bildung und mein Beruf von 1946 bis 1969

Volksschule in Weinzierl am Walde (1952 bis 1956)

als Volksschüler untere Reihe Mitte

als Volksschüler untere Reihe Mitte

Die Volkssschule wurde 2-stufig geführt. Ein Lehrer unterrichtete gemeinsam die ersten 3 Klassen und der Direktor die Klassen 4 bis 8. Das Schulgebäude war nach Osten mit Blick zum Sandl ausgerichtet, geheizt wurde mit einem Holzofen. Mit dem Lehrer in der Unterstufe hatte ich unwahrscheinliches Glück . Er war jung, sportlich, engagiert und schaffte es, uns zu motivieren.  Er wohnte in Weißenkirchen und kam jeden Tag und bei jedem Wetter mit dem Motorrad zur Schule. Die 4. Klasse war dann ein Abstieg – nicht nur vom 1. Stock in das Erdgeschoss. Der Direktor war neu und hatte ein altes Auto – im Weinzierl der 50er Jahre eine Sensation, oft mussen die Schüler zu seinen Startversuchen ausrücken. Durch die guten Schulerfolge und die Unterstützung von Eltern und Großeltern war der weitere Weg  vorgezeichnet und ich konnte die Hauptschule in Krems besuchen

  •  die 1. entscheidende Weichenstellung in meinem Leben.
Helmut Linhart - mein erster Lehrer um 1955

Helmut Linhart – mein erster Lehrer um 1955

Mit dem Bus nach Krems in die Hauptschule und Handelsakademie (1956 bis 1964)

Mit der Hauptschule begann für mich der Ernst des Lebens. Für meine Familie bedeutete es eine enorme Anstrengung, mir den Besuch der Hauptschule  und dann der Handelsakademie zu ermöglichen. Ohne diese Unterstützung wäre meine spätere Laufbahn nicht möglich gewesen. Aus Weinzierl fuhren wir zu dritt in die Hauptschule nach Krems – Abfahrt um 5:00 in der Früh und zurück um 13:00. Meine Großmutter stand mit mir auf und machte das Frühstück. Wenn es der Bus bei Schneefall  nicht schaffte, ging ich 5 km zu Fuß nach Weißenkichen und fuhr mit dem Zug nach Krems. Das größe Problem war der Wechselunterricht im ersten Jahr – an jedem 2. Tag begann der Unterricht erst um 13:00. Das hieß für mich warten in Krems von 6:00 bis 13:00 und Rückfahrt am Abend nach Meisling (5 km von zu Hause entfernt). Von dort holte mich der Vater mit dem Motorrad ab. Franz aus dem Nachbardorf Nöhagen ging mit mir in dieselbe Klasse, so war ich wenigstens mit diesem Problem nicht allein. Die Busverbindung nach Krems besserte sich zwar mit den Jahren, war aber auch in den 60ern noch immer mühsam und teuer.

Piaristenkirche Krems/Donau

Piaristenkirche Krems/Donau

Die Hauptschule war für mich eine große Umstellung. Die meisten Mitschüler waren aus Krems, für mich eine andere Welt. Unterrichtet wurden die einzelnen Fächer von verschiedenen Lehrern. Mit meinem Klassenvorstand hatte ich so wie mit meinem ersten Lehrer in Weinzierl großes Glück. Er  vermittelte mir nicht nur Schulbuchwissen, sondern regte auch meine Phantasie an. Das weckte gemeinsam mit den Zeitschriften meiner Mutter und Abenteuerromanen das Interesse an fremden Ländern, an der Bergwelt und an Geschichte und Kultur. Er förderte mein Interesse für Geographie und Geschichte und organisierte Ausflüge in für mich völlig neue Welten. So kam ich bei einem Rax-Ausflug zum  ersten Mal in die Berge …

Höllentalaussicht auf der Rax

Höllentalaussicht auf der Rax

… und zum ersten Mal ins Theater („Einen Jux will er sich machen“ mit Josef Meinrad und Inge Konradi).

Ich lernte leicht und gehörte zu den Klassenbesten. Der Klassenvorstand riet daher meiner Mutter zu einer berufsbildenden höheren Schule. Eltern und Großeltern sagten „ja“ zu weiteren 4 Schuljahren, was damals keine Selbstverständlichkeit  war. Der Lehrberuf kam wegen meines musikalischen Anti-Talents nicht in Frage und die Bauschule schied aus, weil ich nicht ganz schwindelfrei bin. Also blieb in Krems nur die Handelsakademie über.

  •  die 2. entscheidende Weichenstellung in meinem Leben
Schulweg auf den Langenloiserberg

Schulweg zur HAK auf den Langenloiserberg

Die Aufnahmsprüfung war keine Hürde, die kaufmännischen Fächer Buchhaltung, Betriebswirtschaft und Finanzmathematik kamen mir entgegen und die restlichen Fächer schaffte ich ohne größere Anstrengungen. Lernen brauchte ich nicht viel und so verbrachte ich viel freie Zeit im Krems. Die HAK in Krems war damals eine der wenigen Handelsakademien in Österreich und hatte ein großes Einzugsgebiet. Die meisten aus unserer Klasse wohnten im angeschlossenen Konvikt. Der prominenstete Konviktszögling (aus der Klasse über uns) war Gernot Langes-Swarowski, der spätere Chef der Firma Swarowsi und Präsident von Wacker Innsbruck. Unser Klassenvorstand brachte uns nicht nur die kaufmännischen Fächer näher, sondern auch fernöstliche Philosophen. Ein Schulschikurs im damals noch dörflichen Saalbach-Hinterglemm und eine Wienwoche im Jugendgästehaus in Pötzleinsdorf erweiterten den Horizont und festigten die Klassengemeinschaft. Wir haben uns später alle 5 Jahre bei Maturatreffen gesehen und treffen und noch immer monatlich im Wiener Kreis.

Büropraxis und Bundesheer (1964 – 1966)

Franz ANGELO Gruber in den 60-ern

Franz ANGELO Gruber in den 60ern

Nach der Matura im Jahr 1964 stellte sich wieder einmal die Frage „was weiter ?“. Die meisten Schulkollegen wechselten an die Hochschule für Welthandel in Wien. Ich war unschlüssig, weil ich meinen Eltern nicht weiter auf der Tasche liegen wollte. So nutzte ich die Zeit bis zum Bundesheer und die neun Monate Präsenzdienst, um mir Klarheit zu verschaffen. Ich sammelte Büroerfahrung beim Raiffeisen Lagerhaus in Krems, machte den Führerschein und rückte ein Jahr später in die Hesserkaserne in St. Pölten ein. Nach der Grundausbildung ging es ab in den Waldviertler Winter nach Allentsteig.

Truppenübungsplatz Allentsteig

Truppenübungsplatz Allentsteig

Allentsteig war öffentlich nicht zu erreichen und so fuhr ich im Winter 50 km mit dem Moped in die Kaserne – ein Horror. Die meiste Zeit verbrachte ich im Wachdienst. Positiv waren meine „Ausbildung“ zum Artillerievermesser und die viele freie Zeit beim Wachdienst. Der Ausbildner hatte von Vermessung keine Ahnung und ich konnte wenigstens mit Winkelfunktionen umgehen. So lernte ich den Truppenübungsplatz und die angrenzende Orte kennen, der Ernstfall wäre beinahe in die Hose gegangen. Beim Scharfschießen mit unseren Feldhaubitzen aus dem Koreakrieg wurde unsere mangelnde Kompetenz augenscheinlich, als wir die vorgelagerten Beobachtungsposten nur knapp verfehlten. Die viele freie Zeit im winterlichen Waldviertel schlug ich mir mit Zeitunglesen um die Ohren. Die Computer-Ära war im Kommen und in jeder Tageszeitung gab es Programmierer-Eignungstests, dabei schnitt ich immer exzellent ab.

Berufswunsch Programmierer

Das Schlüsselerlebnis war dann die Nationalratswahl Anfang März 1966. Die Stimmenauszählung wurde erstmals aus dem ORF-Rechenzentrum übertragen. Ich war fasziniert und für mich stand fest: „ich werde Programmierer“. Das hatte auch den großen Vorteil, dass keine weitere Ausbildung notwendig war – eine solche gab es schlichtwegs nicht. Firmen suchten mit Zeitungsannoncen nach geeignetem Personal und ließen sie bei ihren Computerlieferanten ausbilden. Ich klapperte verschiedene Firmen ab und machte Eignungstests, zu einer Anstellung reichte es aber nicht.

Filialmitarbeiter in der Sparkasse St. Pölten (1966 bis 1969)

Sparkassenfiliale St. Pölten um 1965

Sparkassenfiliale St. Pölten um 1965

Nach mehreren missglückten Bewerbungen als Programmierer heuerte ich dann zur Freude meiner Eltern in der Sparkasse St. Pölten an, gab aber meinen Berufswunsch nicht gänzlich auf. Ich übersiedelte 1966 in das Kolpinghaus St. Pölten und fand dort und in der Sparkasse sofort Anschluss. Das Betriebsklima in der Sparkasse war gut, die Arbeit in den 2-Mann-Filialen im ländlichen Pielachtal und im industrialisierten Traisental machte mir Spaß und ich bekam Diäten für das tägliche Pendeln, so verdiente ich netto ca. 3.000 Schilling (ca. 215 €). In den Gasthäusern. kostete damals ein gutes 3-gängiges Menü mit einem Seidel Bier 15 Schilling (knapp über 1 €), von den Diäten blieb mir so etwas über, ohne hätte es traurig ausgesehen. Die  ersten Gehälter erhielt ich noch im Lohnsackerl. Das erste Gehaltskonto legte ich dann bei der Sparkasse an, selbst für Bankangestellte damals keine Selbstverständlichkeit.

Zeitreise ab 1945

Mein Alltag von 1946 bis 1969

Nachkriegszeit im Dorf

Ein Jahr vor meiner Geburt ist  der Zweite Weltkrieg zu Ende gegangen. Mein Vater erlebte den ganzen Krieg als Soldat, desertierte kurz vor Kriegsende und entging so der Kriegsgefangenschaft. Dafür musste er sich bis Kriegsende zu Hause vor den Nazis verstecken, sonst wäre er wie viele andere als Deserteur hingerichtet worden.  Mein Onkel mütterlicherseits ist im Krieg in Russland gefallen, war aber in Gesprächen, auf Gedenktafeln und Fotos noch immer präsent.  Meine Eltern hatten eine kleine Landwirtschaft. Daher gab es keinen Hunger, gewisse Lebensmittel waren aber nur mit Bezugsscheinen (Lebendsmittelmarken) erhältlich.  Am Waldrand stand ein ausgebrannter Panzer und hie und da fuhren russische Truppentransporter zum Truppenübungsplatz Döllersheim. Ansonsten war die Besatzungsmacht nicht zu spüren, aber in Erzählungen und auf Gedenksteinen waren die brutalen Übergriffe unmittelbar nach Kriegsende noch immer präsent. In der Schule und im täglichen Leben waren die Zwischenkriegszeit und der Zweite Weltkrieg kein Thema. Man schaute in die Zukunft und hoffte auf ein besseres Leben. 

Kindheit im Dorf

Weinzierl am Walde um 1950

Weinzierl am Walde um 1950

In meinem Heimatort Weizierl lebte ich mit Großeltern, Eltern und einer Schwester in 2 Schlafzimmern und einer kleinen Küche.  Geheizt wurde mit dem Küchenherd. WC und Dusche gab es nicht,  das Trinkwasser holten wir vom 500 Meter entfernten Dorfbrunnen. Das einzige Elektrogerät war ein Radio. Waschmaschine, Kühlschrank und Fernsehapparat kamen erst später dazu. Milch, Brot und Fleisch kam aus der eigenen kleinen Landwirtschaft (2 Kühe, 2 Ziegen, Schweine und Hühner). Den Rest kauften wir beim Greisler im Ort. Manche Lebensmittel wie Zucker gab es dort in den ersten Jahren nach dem Krieg nur gegen Lebensmittelmarken. Gekocht hat  meine Mutter, besondere Delikatessen waren das Zicklein zu Ostern und der Truthahn zu Weihnachten, beides natürlich aus eigener Tierhaltung. Zum Zahnarzt, Friseur und Schuster ging ich als Kind zu Fuß  in das 5 km entfernte Weißenkirchen. Ich half zu Hause, hütete die beiden Ziegen und trieb öfter die Kühe meines Cousins auf die Weide. Ich las viel, an den alten Amtskalender aus der Monarchie kann ich mich noch heute erinnern. Die Aufstellung der Titel von Kaiser Franz Joseph füllte eine Seite, Titel wie „König von  Galizien und Lodomerien“  sind mir noch heute in Erinnerung. Mit den anderen Kindern traf ich mich am Dorfplatz und spielte Fußball (natürlich nur mit Buben !). Ausflüge in die Umgebung führten zum Fischen in den kleinen Bächen und zur Burg Hartenstein.

Burg Hartenstein um 1930

Burg Hartenstein um 1930

Dorf im Wandel

Bis in die 50er Jahre war das Dorf eine in sich geschlossene Welt. Man arbeitete und schlief am Hof, ging im Ort zur Schule und  am Sonntag in die Kirche.  Mit den ersten Motorrädern und der Nachfrage nach Arbeitskräften, wie beim Bau der Wachau-Bundesstraße, wurde Arbeit ausserhalb des Dorfes möglich. Ein fortschrittlicher Bürgermeister modernisierte Weinzierl. Jedes Haus bekam einen Wasseranschluss., die Ortstraße wurde geteert und eine Straßenbeleuchtung installiert.  Ein großer Fortschritt war die Errichtung einer gemeinschaftlichen Tiefkühlanlage. So konnte Fleisch auch ohne Räuchern haltbar gemacht werden. In den Haushalten hielt das Radio und ab Ende der 50er auch das Fernsehen Einzug.  Zunehmend besuchten die Schüler nach der Volksschule die Hauptschule oder das Gymnasium in Krems. Das war möglich, weil die Verkehrverbindungen laufend verbessert wurden. In der Landwirtschaft lösten Traktoren zunehmend die Ochsen- und Pferdegespanne ab und gummibereifte Ladewägen die alten eisenbereiften Leiterwägen.

Motormäher (um 1955)

Motormäher (um 1955)

Das Fernsehen kommt ins Dorf

Radiohören war im Dorf ein Minderheitenprogramm und beschränkte sich meist auf den Wetterbericht.  Mitte der 50er gab es dann in den beiden Gasthäusern die ersten Fernsehapparate – bei Übertragungen aus der Löwingerbühne war dort das ganze Dorf versammelt. Meine erste Berührung mit dem neuen Medium hatte ich 1958 bei der Ski-WM in Badgastein (mit Toni Sailer & Co.) und der Fußball-WM 1958 in Schweden (mit Happel, Hanappi & Co.). Es gab nur ein Programm mit einer beschränkten Sendezeit und keine flächendeckende Versorgung.  So war in der Wachau  auch Ende der 50er noch kein TV-Empfang möglich, Sportinteressierte aus Weißenkirchen pilgerten 5 km nach Weinzierl zu den Fernsehübertragungen. Gesehen habe ich  Sportübertragungen, Kinderserien wie „Lassie“, die ersten Fernsehspiele von Erich Neuberg („Geschichten aus dem Wienerwald“ mit Moser, Matz und Qualtinger, „Herr Karl“ mit Qualtinger) und Michael Kehlmann („Radetzkymarsch“ mit Helmut Lohner).  Krimiserien wie „Das Haltuch“ von Francis Durbridge waren Straßenfeger.

Als Jugendlicher im Dorf und in der Stadt

Der Unterricht in der HAK war meistens erst nach 13:00 aus, zu spät um sofort mit dem Bus nach Hause zu fahren. So verbrachte ich viel Zeit in Krems, meistens mit Kartenspielen im Kaffeehaus.  In den Ferien half ich meinen Eltern und meinem Cousin bei der Ernte und verdiente mir mein Taschengeld als Erntehelfer und mit leichten Waldarbeiten.

Im Hof meines Cousins um 1962

Im Hof meines Cousins um 1962

Übersiedlung nach St. Pölten

Nach dem Bundesheer war es endlich Zeit, sich auf eigene Beine zu stellen. Ich konnte als Schalter-Mitarbeiter bei der Sparkassen St. Pölten beginnen und übersiedelte daher in die heutige Landeshauptstadt (davon war damals nicht im entferntesten die Rede).  Das Kolpinghaus war für mich die ideale Bleibe. Wie in einem Studentenheim hatte ich zu zweit ein Zummer mit Vollpension, Dusche und WC. Mit Aufenthaltsräumen und einer Kegelbahn fiel der  Anschluss leicht. Zur Arbeit ins Zentrum brauchte ich nur 5 Minuten – ein einmaliger Rekord in meinem ganzen Berufsleben.  Nach einem guten Jahr wurde ich in die Filiale Kirchberg an der Pielach versetzt und gehörte damit wieder zum fahrenden Volk. Die An- und Abreise von je einer guten Stunde erfolgte großeils in der Arbeitszeit. Zu Mittag aß ich in Kirchberg. Mit den Diäten verbesserte sich meine finanzielle Situation und ich war das erste Mal glücklich im Beruf und mit der Wohnsituation.

Zeitreise ab 1945

Bildung und Arbeit von 1945 bis 1969

Bildung war ein Privileg

Grundausbildung nach dem Krieg war die 8-klassige Volksschule – im ländlichen Raum nach Verfügbarkeit von Klassenzimmern und Lehrern oft ein- oder zweistufig. Hauptschulen für  die 10- bis 14-Jährigen gab es nur in den Städten, Mittelschulen und berufsbildene höhere Schulen waren rar. Bus- oder Zugsverbindungen waren schlecht und der Schulweg oft mühsam. Am Land blieben die meisten in der Volksschule im Ort und arbeiteten dann in der Landwirtschaft, traten eine Lehre an oder verdingten sich als Hilfsarbeiter, Mädchen oft als Dienstboten in der Stadt. Nach der Hauptschule begannen die meisten eine Lehre. Die Begabtesten wechselten in eine berufsbildende Höhere Schule und fanden nach der Schule Arbeit in der Wirtschaft, bei einer Bank, Versicherung oder im öffentlichen Dienst. Studenten kamen fast durchgehend aus Akademikerhaushalten.

Von einer Agrargesellschaft zu einer  Industriegesellschaft

Getreideernte um 1950

Getreideernte um 1950

Die ersten Jahre nach dem Krieg waren am Land noch weitgehend bäuerlich geprägt. Die kleinen Höfe wurden ohne Maschinen arbeitsintensiv bewirtschaftet. Durch den Wiederaufbau und das anspringende Wirtschaftswachstum wurden immer mehr Arbeitskräfte benötigt. Immer mehr Dorfbewohner pendelten daher in die Stadt und betrieben die Landwirtschaft mit Hilfe von Maschinen nur mehr im Nebenerwerb.  Viele wanderten ab.

Meine Bildung und meine Arbeit in der Nachkriegszeit

Chronik 1945 bis 1969

Zeitreise ab 1945

 

Freizeit von 1945 bis 1969

Von der Sommerfrische zum Urlaub am Meer

Urlaub war ein Privileg des Mittelstands. Nach dem Krieg reiste man  mit der Bahn in die niederösterreichische oder steirische Sommerfrische und wurde vom Zimmervermieter mit dem Pferdefuhrwerk abgeholt. Mir der zunehmenden Motorisierung machten immer mehr Leute Wochenendausflüge, im Sommer zum Baden und im Winter zum Skifahren.  Der Urlaub wurde oft an den österreichischen Seen verbracht, der Wörthersee in Kärnten wurde zum beliebtesten Ferienziel. Mit dem Auto konnte man einfach Österreich kennen lernen oder nach Italien ans Meer fahren. 

 

Kultur hat immer Saison

Sofort nach Kriegsende wurde der Kulturbetrieb wieder aufgenommen. Die Salzburger Festspiele starteten bereits 1945 mit einem eingeschränkten Programm. Im Herbst 1945 nahm die Staatsoper im Theater an der Wien mit „Fidelio“  den Spielbetrieb wieder auf, 1955 wurde mit dem selbsten Stück die zerstörte Staatsoper wiedereröffnet. Das Kabarett erlebte mit Qualtinger, Bronner & Co. Sternstunden. Jüdische Künstler wie Karl Farkas und Hermann Leopoldi kehrten aus dem Exil nach Wien zurück. Wie der Urlaub war auch der Kulturkonsoum ein Privileg des Mittelstands.

 

Eröffnung der Wiener Stadthalle

Als erstes großes universelles Veranstaltungszentrum wurde 1957 die Wiener Stadthalle eröffnet. Dort gastierten die Eisrevue, Pop-Stars und der Russische Staatszirkus, boxte Hansi Orsolic um den Box-Weltmeistertitel und wurde das Musical „Hair“ aufgeführt.

 

Kinoboom und Kinosterben

Nach dem Krieg hatte das Kino seine beste Zeit. Heimatschnulzen, die Sissi-Trilogie und Kriegsfime füllten die Kassen. Die Verbreitung des Fernsehens führte zu immer mehr Kinoschliessungen. Das Forum Kino in Wien mit einem Saal über 1.000 Sitzplätzen wurde 1950 in Betrieb genommen und mutierte nach nur 24 Jahren Spielbetrieb zum Rechenzentrum der Gemeinde Wien.

Meine Freizeit in der Nachkriegszeit

Chronik 1945 bis 1969

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Zeitreise

  • 1945 bis heute – Chronik Welt, Europa und Österreich; so hat sich das Leben in Österreich seit Kriegsende verändert; Biograhie des Autors von 1946 bis heute 

Alltag von 1945 bis 1969

Der Krieg war zu Ende. Viele Soldaten sind gefallen, kehrten verwundet und traumatisiert zurück oder waren noch in Kriegsgefangenschaft, viele Frauen wurden so zu Alleinerzieherinnen. Europa lag in Trümmern und war in Ost und West geteilt. Diese Grenze ging mitten durch Österreich, der Osten war russisch besetzt, der Westen und Süden von Amerikanern, Franzosen und Engländern. Über 10 Millionen Deutsche wurden vertrieben und fanden in Deutschland und Österreich ihre neue Heimat. Sie lebten dort lange unter teils unmenschlichen Bedingungen in Lagern. Die Leute hungerten und froren und freuten sich, dass sie wenigstens ein Dach über dem Kopf hatten. Unter diesen katastrophalen Voraussetzungen und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft begann der Wiederaufbau.  10 Jahre später waren  die meisten Schwierigkeiten überwunden und Österreich nach 7 Jahren Nazi-Diktatur und 10 Jahren Besatzung durch die Alliierten endlich wieder frei. Danach begann der wirtschaftliche Aufschwung und brachte für viele einen bescheidenen Wohlstand. Haushaltsgeräte erleichterten zunehmend das tägliche Leben, Motorroller und Motorräder verbesserten die Mobilität und wer es sich leisten konnte, kaufte sich einen Kleinwagen und fuhr damit in den Urlaub. Gesellschaftlich hat sich seit dem Ende der Monarchie wenig geändert. Für Veränderung war wenig Platz. Bildung wurde vererbt und der Platz der Frau war am häuslichen Herd. Zum Unterschied vom Ständestaat nahmen die Arbeiter wieder am politischen Leben teil. Die Folge war die große Koalition zwischen der ÖVP (Bauern, Beamte und Gewerbe) und der SPÖ (Arbeiter und kleine Angestellte). Die Macht der katholischen Kirche war ungebrochen und stabilisierte die konservative Grundausrichtung. Erst mit der Alleinregierung der ÖVP ab 1966 kam Bewegung in die Politik und die Gegensätze der beiden Lager wurden wieder sichtbar. Städte und das bäuerlich geprägte Land trennten nach wie vor Welten.

Von der Hungersnot zu vollen Schüsseln

In den Städten herrschte in der unmittelbaren Nachkriegszeit bittere Not, am Land war davon wenig zu spüren, Hamsterfahrten gehörten daher zum Alltag. Die Versorgungslage änderte sich rasch und spätestens mit dem Ende der Lebensmittelkarten im Jahr 1953 kehrte Normalität ein.  In den meisten Dörfern gab es einen kleinen Greisler für die Dinge des täglichen Lebens und einmal in der Woche kam der Bäcker und der Fleischhauer mit dem Pferdefuhrwerk und später mit dem Auto vorbei. In der Stadt kaufte man heimische Waren am Markt, im Lebensmittelgeschäft, beim Fleischhauer, beim Bäcker und bei der Milchfrau. In den meisten Familien war Kochen und die Erzieheung der Kinder eine Angelegenheit der Frauen, im bäuerlichen Umfeld neben der Arbeit am Hof. Wirtshäuser gab es in jedem Ort und in den Städten fast in jeder Straße. Dazu noch öffentliche Küchen wie die Wiener öffentliche Küchenbetriebsgesellschaft (WÖK) und Küchen in öffentlichen Einrichtungen wie z.B. Spitäler und Altersheime. Zum Essen wurden österreichische Hausmannskost (Schnitzel, Schweinsbraten, Gulasch & Co.) und preiswerte Mittagsmenüs serviert. 

Die Wohnungsnot wurde gelindert

Viele Wohnungen waren nach Kriegsende  durch Bombenschäden zerstört und Wohnraum daher ein rares Gut. In den Städten gab es viele kleine Wohnungen ohne Bad und Zentralheizung, das WC war oft am Gang. Wer es sich leisten konnte, ging am Wocheende in Tröpferbad.

In den Städten wurden die Neubauten mit Bad und WC ausgestattet und die Substandard-Wohnungen langsam weniger. Mit der staatlichen Wohnbauförderung wurde der Wohnbau angekurbelt, so konnten sich viele eine Gemeindewohnung oder Genossenschaftswihung leisten.

Leben am Land

Auch am Land war der Wohnraum seit jeher knapp bemessen. Da wie dort lebten oft mehrere Generationen unter einem Dach. Geheizt wurde mit Holzöfen und das meistens nur in der Wohnküche. Die Schlafräume waren kalt, das Bett wurde vor dem Schlafengehen mit einem erwärmten Ziegel oder einer Wärmeflasche vorgewärmt. Fließwasser war keine Selbstverständlichkeit. Bad und WC hatten die wenigsten. Durch den Bau von Wasserleitungen verbesserte sich die sanitäre Situation am Land.

Die Motorisierung kam in die Gänge

Nach dem Krieg gab es kaum Autos, ins Nachbardorf und in die Schule ging man am Land zu Fuß und in die Bezirkstadt fuhr man mit den spärlich verkehrenden Bussen. Mit der Motorisierung ging es ab 1950 steil bergauf. So stieg der PKW-Bestand in Wien von ca. 20.000 im Jahr 1950 auf ca. 320.000 im Jahr 1970 (Quelle: wienwiki).  Dazu kamen noch Motorroller und Motorräder.

Bahn- und Bus-Verbindungen wurden verbessert

Der öffentliche Verkehr wurde langsam ausgebaut. In Wien verkehrten die Stadtbahn (heute U4 und U6), die S-Bahn (seit 1959), Straßenbahnen und Busse. Am Land wurden die Busverbinden in kleinere Orte verbessert. Im Bahnverkeht wurde Dampfloks zunehmend durch Diesel- oder E-Loks ersetzt. Fahrkarten kaufte man am Schalter oder  beim Schaffner.

Bezahlt wurde mit Schilling-Banknoten oder Münzen


Bis in die 70er wurden  Löhne und Gehälter bar ausbezahlt und die Stromrechnung bar einkassiert. Ein Girokonto zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs hatten nur öffentliche Stellen und größere Firmen. Das Bankgeschäft beschränkte sich im wesentlichen auf die Hereinnahme von Spareinlagen und die Vergabe von Krediten. Aktien und Anleihen hatten die wenigsten, diese wurden meistens zu Hause aufbewahrt, die Zinskupons ausgeschnitten und bei der Bank eingelöst. Der Aktienhandel wurde manuell an der Börse abgewickelt.

Vom Radiohören zum Farbfernsehen

Ein Radiogerät war für viele Haushalte in der unmittelbaren Nachkriegszeit das höchste der Gefühle. Zeitungen, Zeitschriften und Bücher wurden nur von den gebildeten und besser verdienenden Schichten gelesen. Die Bücher waren kostbar und die Schulbücher wurden weitergegeben. In den meisten bäuerlichen Haushalten gab es höchstens einen Bauernkalender und einen medizinischen Ratgeber. Das Fernsehen nahm ab 1955 eine rasante Entwicklung und Verbreitung. Mit der ORF-Reform 1967 unter Gerd Bacher wurden Fernsehen und Radio auf eine völlig neue zeitgemässe Basis gestellt. Ab 1969 strahlte der ORF in Farbe aus.

Telefoniert wurde am Postamt


Getroffen hat man sich am Land nach der Sonntagsmesse im Dorfgasthaus und in der Stadt am Markt oder im Beisl am Eck.  Telefonieren war nach dem Krieg noch ein Minderheitenprogramm. Private Telefonanschlüsse hatten nur wenige und Telefonzellen gab es nur im Postamt. Die Anzahl der privaten Telefonanschlüsse stieg wegen der Engpässe im Leitungsnetz und der hohen Kosten nur langsam.

Gesundheitsvorsorge war ein Fremdwort

Das Leben am Land war alles andere als gesund. Die Arbeit war hart, die Wohnverhältnisse schlecht, das Essen fettreich, die Hygiäne mangelhaft, der Alkoholismus weitverbreitet und Gesundheitsvorsorge ein Fremdwort. Sport wurde fast nur in den Städten betrieben und beschränkte sich im wesentlichen auf das Fußballspielen der Männer. Der praktische Arzt wurde bei Erkrankungen nicht immer frequentiert, weil die bäuerliche Bevölkerung bis in die 60er nicht krankenversichert war. In den Städten sah es nicht viel besser aus, Fachärzte gab es nur in den größeren Städten. Sie waren durch die schlechten Verkehrsverbindungen vom Land praktisch unerreichbar. In Notfällen  brachte die Rettung die Patienten ins nächst gelegene Krankenhaus.

Mein Alltag in der Nachkriegszeit

  • Mein Alltag  von 1946 bis 1969 – Nachkriegszeit und Kindheit im Dorf, das Fernsehen kommt ins Dorf, Freizeit am Land und in der Stadt, Bundesheer, Übersiedlung nach St. Pölten, Arbeit in der Sparkasse St. Pölten.

Chronik 1945 bis 1969

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Zeitreise

  • 1945 bis heute – Chronik Welt, Europa und Österreich; so hat sich das Leben in Österreich seit Kriegsende verändert; Biograhie des Autors von 1946 bis heute 

Newsletter Weihnachten 2022

Advent im Gartenpalais Liechtenstein

Klein aber fein ist der neue Weihnachtsmarkt  im Gartenpalain Liechtenstein in Wien 9.
Advent im Gartenpalais und Strudlhofstiege

Die schönsten Plätze in und um Mödling

Von der Burg Liechtenstein über die Burg Mödling nach Mödling und durch den Landschaftspark zurück zur Burg Liechtenstein. Die Tour kann beliebig abgekürzt werden.
Die schönsten Plätze in und um Mödling

Kaufkraftverlust Pensionskassenpension 2023 ca. 25 %

Auszug aus dem FMA-Bericht Q3 2022 der Pensionskassen: „Die von der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) errechnete Veranlagungsperformance ergab für das 3. Quartal ein Minus von 1,07%, für die ersten neun Monate beträgt es -9,75%.“ Das heißt im Klartext, dass die Pension 2023 ca. 25 % weniger wert sein wird (Veranlagung – 10 %, Inflation ca. 10 %, Rechenzins ca. 5 %).  Die Politik schaut diesem Trauerspiel untätig zu, dehalb
Geld heraus, bevor es weiter venichtet wird

Schöne Weihnachten und ein friedliches Jahr 2023
wünscht die Initiative „STOPP dem PensionskassenFlop“

Chronik 1949

  • Die Spaltung Europas schreitet fort. Als militärisches Bündnis tritt die NATO ins Leben. Daneben wird der Europarat als politische Dachorganisation der westeuropäischen Staaten  gegründet. In Osteuropa entsteht als Wirtschaftsbündnis der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, auch Comecon genannt.
  • Die Gründungsphase der beiden deutschen Staaten wird begleitet von der Krise um West-Berlin, das mit Hilfe der Berliner Luftbrücke durch die West-Alliierten der Blockade trotzt.
  •  die Außenministerkonferenzen der vier Siegermächte in der Frage einer Regelung für Österreich macht Fortschritte; es werden bereits die Grundzüge des späteren Friedensvertrags ausgehandelt.
  • Die Westmächte überlassen das „Deutsche Eigentum“ in ihren Besatzungszonen der Republik Österreich.
  • Bei der Wahl zur Nationalversammlung erreicht die Einheitsliste 95,6 % Ja-Stimmen. Damit wird aus Ungarn ein Arbeiter-und-Bauern-Staat, die Gewaltenteilung wird aufgehoben. Um Mátyás Rákosi bildet sich ein Personenkult, verbunden mit einer Atmosphäre des Terrors durch die Staatssicherheitsbehörde. Es finden eine große Zahl von Schauprozessen gegen politische Gegner statt.
  • Eine Sonderrolle spielt Jugoslawien, das sich zwar als sozialistischer Staat versteht, sich aber eine Eigenständigkeit gegenüber dem Ostblock bewahrt, der daraufhin die Tito-Regierung politisch wie wirtschaftlich ausgrenzt.
  • Im Nahen Osten kann sich das im Jahr zuvor gegründete Israel im Unabhängigkeitskrieg gegen seine arabischen Nachbarn behaupten und gegenüber dem ursprünglichen UN-Teilungsplan deutlich an Boden gewinnen. Die Frontlinie verfestigt sich zur neuen Staatsgrenze, während der Gazastreifen und das Westjordanland von Ägypten bzw. Jordanien beansprucht werden. Ein schwieriges Erbe des Krieges bilden die hunderttausenden von vertriebenen Palästinensern, die seither überwiegend in Flüchtlingslagern in den Nachbarländern auf die Gründung eines eigenen Palästinenserstaates warten.
  • In China gelingt der Volksbefreiungsarmee unter Mao Zedong im Bürgerkrieg gegen die nationalchinesischen Truppen des Chiang Kai-shek die entscheidende Endoffensive. Die nationalchinesische Regierung muss sich nach Taiwan zurückziehen. Am 1. Oktober  proklamiert Mao Zedong die Volksrepublik China und errichtet einen kommunistischen Staat.
  • In den USA tritt Harry S. Truman seine zweite Amtszeit als Präsident an. Die Erfolge der Kommunisten in China und die Zündung der ersten sowjetischen Atombombe sorgen für eine zunehmend antikommunistische Stimmung in den USA, die sich unter anderem in Angriffen des Senators MacCarthy gegen das Außenministerium äußert. Echte und vermeintliche Sympathisanten der Kommunisten werden vor Untersuchungsausschüsse zitiert und bei Verdacht auf „unamerikanische“, also pro-kommunistische Aktivitäten müssen diese mit Repressalien rechnen.

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  • 1950 – Erstbesteigung des ersten Achttausenders, der Annapurna. Mit seinem Sieg beim Großen Preis von Italien in Monza wird Giuseppe Farina erster Formel-1-Weltmeister. Oktoberstreik in Österreich …
  • 1948 –  Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik werden gegründet, Ausrufung des Staates Israel, erste olympischen Spiele nach dem Krieg.
  • 1945 bis heute – Ende Zweiter Weltkrieg bis Corona und Ukraine-Krieg

Zeitreise

  • 1945 bis heute – Chronik Welt, Europa und Österreich; so hat sich das Leben in Österreich seit Kriegsende verändert; Biograhie des Autors von 1946 bis heute