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Alltag bis zur Jahrtausendwende

Städte und Dörfer wachsen

Der wachsende Wohlstand führte zu zu einer regen Bautätigkeit und zu einer raschen Zunahme des Autoverkehrs. Die Städte wuchsen durch die Wohnungsneubauten an den Stadtrand und ins Umland. In Wien entstanden Trabantensiedlungen wie Alterlaa und die Großfeldsiedlung.  Im „Speckgürtel“ rund um Wien wuchsen die bestehenden Orte, es entstanden  neue Siedlungen wie die Südstadt in Maria Enzersdorf und große Einkaufszentren wie die SCS in Vösendorf.  Das Wachstum verlangte neue Verkehrskonzepte. In Wien wurde mit dem Bau der U-Bahn und der Südosttangente  begonnen.  Der Großhandelsnaschmarkt übersiedelte vom Wiental nach Inzersdorf und mit der Therme Oberlaa wurde Wien zur Kurstadt. UNO-Organisationen übersiedelten in die neu gebaute UNO-City in der Donaustadt.Durch die Donauregulierung wurde der Hochwasserschutz verbessert und mit der Donauinsel ein Freizeit-Paradies geschaffen.

Die Wohnqualität steigt

Die Wohnsituation hat sich bis zur Jahrtausendwende entscheidend verbessert. In den Städten wurden Altbauwohnungen saniert und moderne Wohnungen mit Bad, WC und Balkon gebaut, die mit Zentralheizung oder Fernwärme beheizt wurden.  Am Land wurden die Häuser an die Wasserleitung angeschlossen, die Wohnsubstanz  erneuert und der Bau von Einfamilienhäusern forciert. Das Eigenheim wurde für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich. So entstanden rund um die Dörfer Neubausiedlungen und veränderten mit dem Strukturwandel das dörfliche Erscheinungsbild grundlegend. Die meisten Bauern gingen einer Beschäftigung nach und wurden so zu Nebenerwerbsbauern.  Mit Gemeindezusammenlegungen, Schulschliessungen und Einkaufszentren in den größeren Orten  änderte sich auch die Struktur der Dörfer grundlegend.
Durch die Ausweitung des Wohnraums und den Autoverkehr  haben die Städte und Dörfer ihr Aussehen  grundlegend verändert.

Dorf im Wandel

Die Automatisierung schritt weiter rasch voran, der Mähdrescher hielt Einzug im Dorf und ein Traktor war für jeden Bauern eine Selbstverständlicheit.  Wer etws auf sich hielt, hatte einen privaten Telefonanschluss. Mit der zunehmenden Motorisierung wurde Wohnen auf dem Land und Arbeiten in der Stadt möglich. Für die Jugendlichen war das Moped ein Muss.  Die achtklassige Volksschule wurde zum Auslaufmodell und der Hauptschulbesuch die Norm. Dazu wurden auch am Land verstärkt neue Hauptschulen gebaut. Nach der Hauptschule begannen die meisten eine Lehre oder eine berufsbildende höhere Schule, darunter auch viele Mädchen.

Supermärkte verdrängen Nahversorger

1976 eröffnet in Vösendorf am südlichen Wiener Stadtrand die Shopping City (SCS), eines der größten Einkaufszentren Europas. Bis zur Jahrtausendwende haben die Supermärkte mit ihrem riesigen internationalen Angebot die Nahversorger verdrängt. Besonders betroffen waren der Lebensmittelhandel, die Baumärkte  und der Möbelhandel. Dass Geschäft verlagert sich aus den alten Ortskernen in die Peripherie. Die Folge waren große Einkaufszentren an der Peripherie mit Riesenparkplätzen. Einkaufen ist seither praktisch nur mehr mit dem Auto möglich.

Das klassische Gasthaus wird immer mehr zum Auslaufmodell

Die Einkaufszentren bieten zum kompletten Einkaufserlebnis große Restarants mit günstigen Preisen. Das Angebot an Restaurants in den Städten wurde vielfältig (Italiener, Griechen, Chinesen etc.) und die Herigen immer mehr zum Gasthaus-Ersatz. Das klassische Wirtshaus wurde immer mehr zum Auslaufmodell. Auch am Land sitzen die Leute immer mehr zu Hause beim Fernsehen und immer weniger im Dorfgasthaus.

Das Geld kommt aus dem Bankomat

In den 70ern wurden Gehalts- und Pensionszahlungen auf bargeldlose Gehaltszahlung umgestellt. Damit konnten Telefon- Strom- und Gasrechnungen automatisch abgebucht werden und mit Schecks in Geschäften und Restaurants bargeldlos bezahlt werden. Mit dem Einsatz von Online-Systemen wurde das Kundenservice am Schalter vereinfacht. Bargeld konnte ab 1980 österreichweit an allen Bankomat-Standorten behoben werden. Zum Unterschied von deutschen Vorbildern waren Behebungen mit einer Bankomatkarte unabhängig von den Banköffnungszeiten und der kontoführenden Bank möglich. Mittlerweile behebt man weltweit an Bankomaten und  im Supermarkt zahlt man an der Bankomat-Kassa.

Ein Farbfernsehgerät in jedem Haushalt

Mit der ORF-Reform 1967 unter Gerd Bacher wurden Fernsehen und Radio auf eine völlig neue zeitgemässe Basis gestellt. Das Programmangebot wurde laufend erweitert und das Farbfernsehgerät Standard in jedem Haushalt. Das Kabelfernsehen brachte ausländische Sender und eine Änderung des Rundfunkgesetzes das Ende des ORF-Monopols. Immer mehr nutzen  Pay-TV, um aus einem breiten und exklusiven Sendeangebot zu wählen und werbefrei Fernsehen zu können. Die Medienlandschaft wurde vielfältiger. Die größte Tageszeitung erreichte 800.000 Leser.

Jedem Haushalt seinen Telefonanschluss

Erst mit der Digitalisierung in den 80ern standen ausreichend Telefonanschlüsse für eine fächendeckende Versorgung zur Verfügung. Mit dem Handy ab Anfang der 90 wurde das Telefonieren zunehmend mobil. 
Geschichte der Telefonie in Österreich – wikipedia

Gesundheit für alle

Fast alle Österreicher sind krankenversichert und die medizinische Versorgung ist flächendeckend gesichert. Das Rettungswesen funktioniert und in dringenden Notfällen stehen Rettungshubschrauber bereits.

Mein Leben in der Nachkriegszeit

Nachkriegszeit im Dorf

Der Zweite Weltkrieg ist ein Jahr vor meiner Geburt zu Ende gegangen. Mein Vater erlebte den ganzen Krieg als Soldat, desertierte kurz vor Kriegsende und entging so der Kriegsgefangenschaft. Dafür musste er sich bis Kriegsende zu Hause vor den Nazis verstecken, sonst wäre er wie viele andere als Deserteur hingerichtet worden.  Mein Onkel mütterlicherseits ist im Krieg in Russland gefallen, war aber in Gesprächen, auf Gedenktafeln und Fotos noch immer präsent.  Meine Eltern hatten eine kleine Landwirtschaft. Daher gab es keinen Hunger, gewisse Lebensmittel waren aber nur mit Bezugsscheinen (Marken) erhältlich.  Am Waldrand stand ein ausgebrannter Panzer und hie und da fuhren russische Truppentransporter zum Truppenübungsplatz Döllersheim. Ansonsten war von der Besatzungsmacht nicht zu spüren, aber in Erzählungen und auf Gedenksteinen waren die Übergriffe unmittelbar nach Kriegsende noch immer präsent. In der Schule und im täglichen Leben waren die Zwischenkriegszeit und der Zweite Weltkrieg kein Thema. Man schaute in die Zukunft und hoffte auf ein besseres Leben. 

Kindheit im Dorf

In meinem Heimatort Weizierl lebte ich mit Großeltern, Eltern und einer Schwester in 2 Schlafzimmern und einer kleinen Küche.  Geheizt wurde mit dem Küchenherd, WC und Dusche gab es nicht und  das Trinkwasser holten wir vom 500 Meter entfernten Dorfbrunnen. Das einzige Elektrogerät war ein Radio. Waschmaschine, Kühlschrank und Fernsehapparat kamen erst später dazu. Milch, Brot und Fleisch kam aus der eigenen kleinen Landwirtschaft (2 Kühe, 2 Ziegen, Schweine und Hühner). Den Rest kauften wir beim Greisler im Ort. Mache Lebensmittel wie Zucker gab es dort in den ersten Jahren nach dem Krieg nur gegen Lebensmittelmarken. Gekocht hat  meine Mutter. Besondere Delikatessen waren das Zicklein zu Ostern und der Truthahn zu Weihnachten, beides natürlich aus der eigenen Tierhaltung. Zum Zahnarzt, Friseur und Schuster ging ich als Kind zu Fuß  in das 5 km entfernte Weißenkirchen.

Mit dem Bus nach Krems in die Schule

Nach dem Besuch der zweistufigen Volksschule in Weinzierl ermöglichten mir meine Großeltern und Eltern unter Opfern den Besuch von Hauptschule und Handelsakademie als Eintritt in ein besseres Leben. Ich hatte Glück mit den wichtigsten Lehrern. Sie vermittelten mir nicht nur Schulbuchwissen, sondern regten auch meine Phantasie an. Sie weckten gemeinsam mit den Zeitschriften meiner Mutter und Abenteuerromanen das Interesse an fremden Ländern, an der Bergwelt und an Geschichte und Kultur. Aus Weinzierl fuhren wir zu dritt in die Hauptschule nach Krems. Der Bus  ging um 5:00 in der Früh, der Unterricht begann am Anfang oft erst um 13:00 und der letzte Bus in einen 6 km entfernten Nachbarort fuhr um 17:30 zurück. Dort holte mich mein Vater mit dem Motorrad ab. Die Busverbindung nach Krems besserte sich zwar mit den Jahren, war aber auch in den 60ern  noch immer mühsam und teuer. Für meine Familie bedeutete es eine enorme Anstrengung, mir den Besuch der Hauptschule  und der Handelsakademie zu ermöglichen. Ohne diese Unterstützung wäre meine spätere Laufbahn nicht möglich gewesen.

Dorf imWandel

Bis in die 50-er Jahre war das Dorf eine in sich geschlossene Welt. Man arbeitete und schlief auf dem Hof, ging im Ort zur Schule und  am Sonntag in die Kirche.  Mit den ersten Motorrädern und der Nachfrage nach Arbeitskräften in der Nachkriegswirtschaft, wie beim Bau der Wachau-Bundesstraße. wurde Arbeit ausserhalb des Dorfes möglich Ein fortschrittlicher Bürgermeister modernisierte Weinzierl. Jedes Haus bekam einen Wasseranschluss, vorher musste das Vieh zur Tränke getrieben werden und das Trinkwasser vom Ortsbrunnen geholt werden. Das war für mich mit einem täglichen Fußmarsch von einem halben Kilometer verbunden. Die Ortstraße wurde geteert und eine Straßenbeleuchtung installiert.  Ein großer Fortschritt war die Errichtung einer gemeinschaftlichen Tiefkühlanlage. So konnte Fleisch auch ohne Räuchern haltbar gemacht werden. In den Haushalten hielt das Radio und ab Ende der 50-er auch das Fernsehen Einzug. Damit  war es mit der Meinungshoheit der Kirche vorbei.   Zunehmend besuchten die Schüler nach der Volksschule die Hauptschule oder das Gymnasium in Krems. Das war möglich, weil die Verkehrverbindungen laufend verbessert wurden. In der Landwirtschaft lösten Traktoren zunehmend die Ochsen- und Pferdegespanne ab und gummibereifte Ladewägen die alten eisenbereiften Leiterwägen.

Das Fernsehen kommt ins Dorf

Radiohören war im Dorf ein Minderheitenprogramm und beschränkte sich meist auf den Wetterbericht.  Mitte der 50er gab es dann in den beiden Gasthäusern die ersten Fernsehapparate – bei Übertragungen aus der Löwingerbühne war dort das ganze Dorf versammelt. Meine erste Berührung mit dem neuen Medium hatte ich 1958 bei der Ski-WM in Badgastein (mit Toni Sailer & Co.) und der Fußball-WM 1958 in Schweden (mit Happel, Hanappi & Co.). Es gab nur ein Programm mit einer beschränkten Sendezeit und noch keine flächendeckende Versorgung.  So war in der Wachau  auch Ende der 50er noch kein TV-Empfang möglich. Sportinteressierte aus Weißenkirchen pilgerten 5 km nach Weinzierl zu den Fernsehübertragungen. Gesehen habe ich  Sportüberragungen, Kinderserien wie „Lassie“, die ersten Fernsehspiele von Erich Neuberg („Geschichten aus dem Wienerwald“ mit Moser, Matz und Qualtinger und „der Herr Karl“ mit Qualtinger) und Michael Kehlmann („Radetzkymarsch“ mit Helmut Lohner).  Krimiserien wie „Das Haltuch“ von Francis Durbridge waren Straßenfeger.

Der Sport kommt ins Dorf

Herbert, ein Cousin aus Wien, übernahm den Hof meiner Großeltern väterlicherseits.  Er war ein guter Fußballspieler und lernte uns Jugendlichen das Ballestern.  Er kaufte die  Sport-Montagszeitung. Dort verschlang ich die Sportnachrichten und bekam so den 3.  Platz der österreichischen Nationalmannschaft bei der WM in Bern und die Erfolge von Toni Sailer bei der Winterolympiade in Cortina mit. Ein Quantensprung war das neue Medium Fernsehen. Beide Gasthäuser waren bei Sportübertragungen voll – auch aus der Wachau kamen die Leute, weil es dort anfangs keinen TV-Empfang gab. Mit dem neuen Medium Fernsehen war die große Welt auch im kleinen Dorf angekommen.

Freizeit am Land

Weinzierler Dorfjugend

Weinzierler Dorfjugend

Am Land gab es in jedem Dorf jährlich einen Kirtag mit Marktständen und Tanzmusik am Abend und alle 2 Jahre das Wachauer Volksfest. Den ersten Zirkus erlebte ich in Krems und als erstes Theaterstück sah ich den „Räuberhauptmann Grasl“ beim Gastspiel einer Wanderbühne im Dorfgasthaus. Mit meiner Mutter und mit der in Wien lebenden Tante war ich bei der Wiener Eisrevue in der Stadthalle. Die ersten Filmerlebnisse hatte ich im 5 km Fußmarsch entfernten Weißenkirchen. Man spielte Heimatschnulzen und Kriegsfilme wie „Verdammt in alle Ewigkeit“ mit Frank Sinatra.  Mit 16 kaufte mit mein Großvater ein Moped.  Damit war ich in der Gegend unterwegs und erlebte im Kremser Kino  James Dean und einige Westernklassiker wie die „Die glorreichen Sieben“.

Berufswunsch Programmierer

Nach der Handelsakademie-Matura, einer kurzen Praxis im Raiffeisen-Lagerhaus Krems und dem Bundesheer musste ich mich für einen Beruf entscheiden.

Lochkarten

Die viele Freizeit beim Bundesheer im winterlichen Waldviertel schlug ich mir mit Zeitunglesen um die Ohren. Die Computer-Ära war im Kommen und in jeder Tageszeitung gabe es Programmierer-Eignungstests. Dabei schnitt ich immer exzellent ab. Das Schlüsselerlebnis war dann die Nationalratswahl Anfang März 1966. Die Stimmenauszählung wurde erstmals aus dem ORF-Rechenzentrum übertragen. Ich war fasziniert und für mich stand fest: „ich werde Programmierer“. Das hatte auch den großen Vorteil, dass keine weitere Ausbildung notwendig war – eine solche gab es schlichtwegs nicht. Firmen suchten mit Zeitungsannoncen nach geeignetem Personal und ließen sie bei ihren Computerlieferanten ausbilden. Ich klapperte verschiedenen Firmen ab und machte Eignungstests.

Übersiedlung nach St. Pölten

Nach mehreren missglückten Bewerbungen heuerte ich dann aber zur Freude meiner Eltern in der Sparkasse St. Pölten an, gab aber meinen Berufswunsch nicht gänzlich auf. Ich übersiedelte 1966 in das Kolpingheim St. Pölten und fand dort und in der Sparkasse sofort Anschluss. Das Betriebsklima in der Sparkasse war gut, die Arbeit in den 2-Mann-Filialen im ländlichen Pielachtal und im industrialisierten Traisental machte mir Spaß und ich bekam Diäten für das tägliche Pendeln, so verdiente ich netto ca. 3.000 Schilling (ca. 215 €). In den Gasthäusern. kostete damals ein gutes 3-gängiges Menü mit einem Seidel Bier 15 Schilling (knapp über 1 €), von den Diäten blieb mir so etwas über, ohne sie hätte es traurig ausgesehen. Die  ersten Gehälter erhielt ich noch im Lohnsackerl. Das erste Gehaltskonto legte ich dann bei der Sparkasse an, auch für Bankangestellte damals keine Selbstverständlichkeit.

Ausflüge nach Wien und Kitzbühel

Mit Franz Starkl beim Hahnenkammrennen 1967 in Kitzbühel

Mit Franz Starkl beim Hahnenkammrennen 1967 in Kitzbühel

Hochkultur erlebte erstmals  mit der  Hauptschule im Burgtheater  – Josef Meinrad, Inge Konradi & Co im „Jux“ – ein Erlebnis, an das ich mich noch heute gerne erinnere.  Absoluter Höhepunkt einer Wienwoche war die „Westside Story“ im Wiener Forum Kino. Im Thater an der Wien hielt in den 60ern das Musical Einzug. „Der Mann von La Mancha“ mit Josef Meinrad und Fritz Muliar ist mir noch heute in Erinnerung. Die erste größere Reise war 1967 eine Fahrt zum ersten Weltcup-Hahnenkammrennen in Kitzbühel.

Erste Auslandsreisen

Meine erste Auslandsreise führte mich 1967 mit Freunden in einem geliehenen VW-Käfer nach Prag. 

Hradschin Prag

Hradschin Prag

Die tschechische Hauptstadt war vor dem Prager Frühling durchaus mit Wien zu vergleichen. Mit unseren illegal eingeführten Tschechenkronen waren wir Kaiser. Wir dinierten im ersten Haus am Platz (kostete weniger als zu Hause ein Schnitzel), übernachteten privat und lernten mit unseren Quartiergeberinnen das Prager Nachtleben kennen. Mit diesen Erfahrungen führte mich dann die nächste Auslandsreise nach Budapest und im Herbst 1969 mit Kollegen von der Sparkasse nach München zum Oktoberfest und zu einem Bundesligaspiel von Bayern München mit Beckenbauer, Starek  & Co.

Chronik 1946 bis 1969

  • Wurzeln in Weinzierl am Walde – geboren am 21. Juni 1946, Familie, Nachkriegszeit in Weinzierl, Chronik 1945 bis 1949
  • meine 50er – Volksschule in Weinzierl am Walde, Hauptschule in Krems an der Donau.
  • meine 60er – Matura Handelsakademie Krems/Donau, Bundesheer, Berufswunsch Programmierer, Übersiedlung nach St. Pölten, meine Zeit in der Sparkasse St. Pölten, erste Auslandsreisen.

Leben in der Nachkriegszeit

  • Leben   von 1945 bis 1969 –  von der Mangelernährung zu vollen Regalen und Gasthäusern, Substandard-Wohnungen am Land und in der Stadt,
    Löhne, Gehälter und Pensionen wurden bar ausbezahlt, vom Radiohören zum Farbfernsehen, telefoniert wurde am Postamt, Gesundheitsvorsorge war ein Fremdwort, Bildung war ein Privileg, von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft, von der Sommerfrische zum Urlaub am Meer, Kultur hat immer Saison, erstes große Veranststaltungszentrum, Kinoboom und Kinosterben
  • Hits von 1945 bis 1969
    Musik der 40er, 50er und 60er

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Zeitreise

  • 1945 bis heute – Chronik Welt, Europa und Österreich; so hat sich das Leben in Österreich seit Kriegsende verändert; Biograhie des Autors von 1946 bis heute 

 

Leben in der Nachkriegszeit

Von leeren zu vollen Regalen

In den Städten herrschte in der unmittelbaren Nachkriegszeit bittere Not, am Land war davon weniger zu spüren, Hamsterfahrten gehörten daher zum Alltag. Die Versorgungslage änderte sich rasch und spätestens mit dem Ende der Lebensmittelkarten im Jahr 1953 kehrte Normalität ein.  In den meisten Dörfern gab es einen kleinen Greisler für die Dinge des täglichen Lebens und einmal in der Woche kam der Bäcker und der Fleischhauer mit dem Pferdefuhrwerk und später mit dem Auto vorbei. In der Stadt kaufte man heimische Waren am Markt, im Lebensmittelgeschäft, beim Fleischhauer, beim Bäcker und bei der Milchfrau.

Essen zu Hause und im Gasthaus

In den meisten Familien war Kochen und die Erzieheung der Kinder eine Angelegenheit der Frauen, im bäuerlichen Umfeld neben der Arbeit am Hof. Wirtshäuser gab es in jedem Ort und in den Städten in fast jeder Straße. Zum Essen wurden österreichische Hausmannskost (Schnitzel, Schweinsbraten, Gulasch & Co.) und preiswerte Mittagsmenüs serviert. 

Substandard-Wohnungen werden weniger

Wohnraum war nach Kriegsende ein rares Gut und viele Wohnungen noch durch Bombenschäden zerstört. In den Städten gab es viele kleine Wohnungen ohne Bad und Zentralheizung, das WC war oft am Gang. Auch am Land war der Wohnraum seit jeher knapp bemessen. Da wie dort lebten oft mehrere Generationen unter einem Dach. Geheizt wurde mit Holzöfen und das meistens nur in der Wohnküche. Die Schlafräume waren kalt, das Bett wurde vor dem Schlafengehen mit einem erwärmten Ziegel oder einer Wärmeflasche vorgewärmt. Fließwasser war keine Selbstverständlichkeit. Bad und WC hatten die wenigsten. Durch den Bau von Wasserleitungen verbesserte sich die sanitäre Situation am Land. In den Städten wurden die Neubauten mit Bad und WC ausgestattet und die Substandard-Wohnungen langsam weniger.

Die Motorisierung kommt in die Gänge

Nach dem Krieg gab es kaum Autos, ins Nachbardorf und in die Schule ging man am Land zu Fuß und in die Bezirkstadt fuhr man mit den spärlich verkehrenden Bussen. Mit der Motorisierung ging es ab 1950 steil bergauf. So stieg der PKW-Bestand in Wien von ca. 20.000 im Jahr 1950 auf ca. 320.000 im Jahr 1970 (Quelle: wienwiki).  Dazu kamen noch Motorroller und Motorräder.

Der öffentliche Verkehr wird verbessert

Der öffentliche Verkehr wurde langsam ausgebaut. In Wien verkehrten die Stadtbahn (heute U4 und U6), die Schnellbahn, Straßenbahnen und Busse. Dampfloks wurden zunehmend durch Diesel- oder E-Loks ersetzt. Fahrkarten kaufte man am Schalter, in den Bahnhöfen oder  beim Schaffner.

Bargeld dominiert

Bis in die 70er wurden  Löhne und Gehälter bar ausbezahlt und die Stromrechnung bar einkassiert. Das Bankgeschäft beschränkte sich im wesentlichen auf die Hereinnahme von Spareinlagen und die Vergabe von Krediten, Aktien und Anleihen hatten die wenigsten. Die Wertpapiere wurden meistens zu Hause aufbewahrt, die Zinskupons ausgeschnitten und bei der Bank eingelöst. Der Aktienhandel wurde manuell an der Börse abgewickelt.

Vom Radiohören zum Farbfernsehen

Ein Radiogerät war für viele Haushalte in der unmittelbaren Nachkriegszeit das höchste der Gefühle. Zeitungen und Zeitschriften und Bücher wurden nur von den gebildeten Schichten gelesen. Bücher waren kostbar und Schulbücher wurden weitergegeben. In den meisten bäuerlichen Haushalten gab es höchstens einen Bauernkalender und einen medizinischen Ratgeber. Das Fernsehen nahm ab 1955 eine rasante Entwicklung und Verbreitung. Mit der ORF-Reform 1967 unter Gerd Bacher wurden Fernsehen und Radio auf eine völlig neue zeitgemässe Basis gestellt. Ab 1969 strahlte der ORF in Farbe aus.

Telefoniert wird am Postamt

Getroffen hat man sich am Land nach der Sonntagsmesse im Dorfgasthaus und in der Stadt im Beisl am Eck. Telefonieren war nach dem Krieg noch ein Minderheitenprogramm. Private Telefonanschlüsse hatten nur wenige und Telefonzellen gab es nur im Postamt. Die Anzahl der privaten Telefonanschlüsse stieg wegen der Engpässe im Leitungsnetz und der hohen Kosten nur langsam.

Gesundheitsvorsorge ist ein Fremdwort

Das Leben am Land war alles andere als gesund. Die Arbeit war hart, die Wohnverhältnisse schlecht, das Essen fettreich, die Hygiäne mangelhaft, der Alkoholismus weitverbreitet und Gesundheitsvorsorge ein Fremdwort. Sport wurde fast nur in den Städten betrieben und beschränkte sich im wesentlichen auf das Fußballspielen der Männer. Der praktische Arzt wurde bei Erkrankungen nicht immer frequentiert, weil die bäuerliche Bevölkerung bis in die 60er nicht krankenversichert war. In den Städten sah es nicht viel besser aus, Fachärzte gab es nur in den größeren Städten. Sie waren durch die schlechten Verkehrsverbindungen vom Land praktisch unerreichbar. In Notfällen  brachte die Rettung die Patienten ins nächst gelegene Krankenhaus.

Bildung ist ein Privileg

Grundausbildung nach dem Krieg war die 8-klassige Volksschule – im ländlichen Raum nach Verfügbarkeit von Klassenzimmern und Lehrern oft ein- oder zweistufig. Hauptschulen für  die 10- bis 14-Jährigen gab es nur in den Städten, Mittelschulen und berufsbildene höhere Schulen waren rar. Bus- oder Zugsverbindungen waren schlecht und der Schulweg oft mühsam. Am Land blieben die meisten in der Volksschule im Ort und arbeiteten dann in der Landwirtschaft, traten eine Lehre an oder verdingten sich als Hilfsarbeiter, Mädchen oft als Dienstboten in der Stadt. Nach der Hauptschule begannen die meisten eine Lehre. Die Begabtesten wechselten in eine berufsbildende Höhere Schule und fanden nach der Schule Arbeit in der Wirtschaft, bei einer Bank, Versicherung oder im öffentlichen Dienst. Studenten kamen fast durchgehend aus Akademikerhaushalten.

Von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft

Die ersten Jahre nach dem Krieg waren am Land noch weitgehend bäuerlich geprägt. Die kleinen Höfe wurden ohne Maschinen arbeitsintensiv bewirtschaftet. Durch den Wiederaufbau und das anspringende Wirtschaftswachstum wurden immer mehr Arbeitskräfte benötigt. Viele Dorfbewohner pendelten daher in die Stadt und betrieben die Landwirtschaft mit Hilfe von Maschinen nur mehr im Nebenerwerb.

Von der Sommerfrische zum Urlaub am Meer

Urlaub war ein Privileg des Mittelstands. Nach dem Krieg reiste man  mit der Bahn In die niederösterreichische oder steirische Sommerfrische und wurde vom Zimmervermieter mit dem Pferdefuhrwerk abgeholt. Mir der zunehmenden Motorisierung machten immer mehr Leute Wochenendausflüge, im Sommer zum Baden und im Winter zum Skifahren.  Der Urlaub wurde oft an den österreichischen Seen verbracht, der Wörthersee in Kärnten wurde zum beliebtesten Ferienziel. Mit dem Auto konnte man einfach Österreich kennen lernen oder nach Italien ans Meer fahren. 

Kultur hat immer Saison

Sofort nach Kriegsende wurde der Kulturbetrieb wieder aufgenommen. Die Salzburger Festspiele stareten bereits 1945 mit einem eingeschränkten Programm. Im Herbst 1945 nahm die Staatsoper im Theater an der Wien mit „Fidelio“  den Spielbetrieb wieder auf, 1955 wurde mit dem selbsten Stück die zerstörte Staatsoper wiedereröffnet. Das Kabarett erlebte mit Qualtinger, Bronner & Co. Sternstunden. Jüdische Künstler wie Karl Farkas und Hermann Leopoldi kehrten aus dem Exil nach Wien zurück. Wie der Urlaub war auch der Kulturkonsoum ein Privileg des Mittelstands.

Veranstaltungszentrum für Großveranstaltungen

Als erstes großes universelles Veranstaltungszentrum wurde 1957 die Wiener Stadthalle eröffnet. Dort gastierten die Eisrevue, Pop-Stars und der Russische Staatszirkus, boxte Hansi Orsolic um den Box-Weltmeistertitel und wurde das Musical „Hair“ aufgeführt.

Kinoboom und Kinosterben

Nach dem Krieg hatte das Kino seine beste Zeit. Heimatschnulzen, die Sissi-Trilogie und Kriegsfime füllten die Kassen. Die Verbreitung des Fernsehens führte zu immer mehr Kinoschliessungen. Das Forum Kino in Wien mit einem Saal über 1.000 Sitzplätzen wurde 1950 in Betrieb genommen und mutierte nach nur 24 Jahren Spielbetrieb zum Rechenzentrum der Gemeinde Wien.

In der Gesellschaft hat jeder seinen fixen Platz

Gesellschaftlich hat sich seit dem Ende der Monarchie wenig geändert. Für Veränderung war wenig Platz. Bildung wurde vererbt und der Platz der Frau war am häuslichen Herd . Zum Unterschied vom Ständestaat nahmen die Arbeiter wieder am politischen Leben teil. Die Folge war die große Koalition zwischen der ÖVP (Bauern, Beamte und Gewerbe) und der SPÖ (Arbeiter). Die Macht der katholischen Kirche war ungebrochen und stabilisierte die konservative Grundausrichtung. Erst mit der Alleinregierung der ÖVP ab 1966 kam Bewegung in die Politik und die Gegensätze der beiden Lager wurden wieder sichtbar. Städte und das bäuerlich geprägte Land trenten nach wie vor Welten.

Hits von 1945 bis 1969

Mein Leben in der Nachkriegszeit

  • Mein Leben  von 1946 bis 1969 – Nachkriegszeit und Kindheit im Dorf, mit dem Bus nach Krems in die Schule, das Fernsehen kommt ins Dorf, Freizeit am Land und in der Stadt, Matura an der HAK Krems, Bundesheer, Übersiedlung nach St. Pölten, Arbeit in der Sparkasse St. Pölten.

Chronik 1945 bis 1969

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Zeitreise

  • 1945 bis heute – Chronik Welt, Europa und Österreich; so hat sich das Leben in Österreich seit Kriegsende verändert; Biograhie des Autors von 1946 bis heute 

Newletter Winter 2022

21.1.2022 - von Perchtoldsdorf zur Kammersteiner Hütte

21.1.2022 – von Perchtoldsdorf zur Kammersteiner Hütte

Winterwandern

Rund um Wien ist der Winter eingekehrt. Also hinaus in den Schnee.
Anregungen für Wintertouren mit und ohne Schneeschuhen gibt es auf
Winterwandern.

20 Jahre Euro

Seit 20 Jahren gibt es den Euro als Bargeld. Für die IT-Umstellung von  Erste Bank und Sparkassen war ich als Projektleiter verantwortlich. 

Reise ans südliche Ende der Welt

Das neue Jahrtausend habe ich vor 22 Jahren in Patagonien, am südlichen Ende der Welt begonnen.

Pensionskassenpensionen 2022

2021 war ein gutes Börsenjahr. Der deutsche Aktienindex DAX stieg um 15,8 % und und der österreichische ATX gar um 44 %.  Die österreichischen Pensionskassen erwirtschafteten hingegen im Schnitt nur einen Ertrag von 7,5 %, verkaufen das als großen Erfolg und stellen für die meisten Pensionserhöhungen in Aussicht. Wie sich das bei einer Inflation von mindestens 3 % ausgehen soll, wissen nur die Pensionskassen. Mehr auf
Betriebspensionen  sollen heuer erhöht werden – derstandard.at,

 

1945 bis heute – Zeitgeschichte, Biographie ANGELO

Der Autor, geboren 1946 in einem kleinen Dorf in Waldviertel, lebt heute als Foto-Blogger in Wien. Seine Biographie ist eingebettet in die zeitlichen Rahmenbedingungen und Lebensumstände und vermittelt seine persönliche Sicht auf die Entwicklung in Österreich vom Kriegsende bis heute.
Sein persönlicher Rückblick 1946 bis heute – vom Land in die Stadt, von der Lochkarte zum Internet, Familienglück, Laufen und Mountainbiken, Bergwandern, Reisen, Leben in Wien

Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder

Der Krieg war zu Ende. Viele Soldaten sind gefallen, kehrten verwundet und traumatisiert zurück oder waren noch in Kriegsgefangenschaft. Viele Frauen wurden dadurch zu Alleinerzieherinnen. Europa lag in Trümmern und war in Ost und West geteilt. Diese Grenze ging durch Österreich, der Osten war russisch besetzt, der Westen und Süden von Amerikanern, Franzosen und Engländern. Über 10 Millionen Deutsche wurden vertrieben und fanden in Deutschland und Österreich ihre neue Heimat. Die Leute hungerten und froren, viele hatten nicht einmal mehr ein Dach über ihrem Kopf. Unter diesen katastrophalen Voraussetzungen und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft begann der Wiederaufbau.  10 Jahre später war das Schwierigste geschafft und Österreich nach 7 Jahren Nazi-Diktatur und 10 Jahren Besatzung durch die Alliierten endlich wieder frei. Danach begann der wirtschaftliche Aufschwung und brachte für viele einen bescheidenen Wohlstand. Siehe dazu das Video über die 60er in Österreich.
Die 60er – 3sat Menschen und Mächte, 50 Minuten

Zeitreise 1945 bis 1969

  • 1945 bis 1949 – Nachkriegszeit
  • die 50er – Österreich ist frei
  • die 60er – der erste Mensch auf dem Mond

Alltag 1945 bis 1969

Hunger und Wohnungsnot diktierten in den ersten Nachkriegsjahren das Leben in den Städten. Nach einigen Jahren kehrte Normailität ein. Große Anstrengungen und die Wirtschaftshilfe der USA brachten bis zum Ende der 60ern einen bescheidenen Wohlstand für viele. Haushaltsgeräte erleichterten zunehmend das tägliche Leben. Motorroller und Motorräder verbesserten die Mobilität und wer es sich leisten konnte, kaufte sich ein Auto und fuhr damit in den Urlaub.

Alltag  von 1945 bis 1969 –  Essen und Trinken, Wohnen, Finanzen, Mobilität, Information, Kommunikation, Gesundheit.
Bildung und Arbeit von 1945 bis 1969 –  Bildung und Arbeit, Wirtschaft
Freizeit  von 1945 bis 1969 –  Urlaub, Unterhaltung und Kultur
Mein Leben 1946 bis 1969 – Leben im Dorf und in der Stadt, Schulzeit am Land und in der Stadt, Arbei in der Sparkasse St. Pölten, Freizeit, Radio und Fernsehen, Kultur

Meine Biographie 1946 bis 1969

Pferdefuhrwerk vor meinem Elternhaus

Pferdefuhrwerk vor meinem Elternhaus

Ich  komme aus Weinzierl am Walde, einem kleinen Waldviertler Dorf oberhalb der Wachau. Dort erlebte ich noch die archaische, bäuerliche Welt. Meine Eltern ermöglichten mir nach der Volksschule eine gute Schuldbildung als Eintritt in ein besseres Leben. Ich fuhr 8 Jahre nach Krems in die Schule und maturierte dort an der Handelsakademie.  Ein kleines Bauerndorf und eine Stadt  waren damals völlig unterschiedliche Welten. Dazwischen pendelte ich im wahrsten Sinne des Wortes und war weder in der ländlichen, bäuerlichen Welt noch in der städtischen Welt wirklich zu Hause.

Sparkasse St. Pölten

Sparkasse St. Pölten

Nach dem Bundesheer übersiedelte ich nach St. Pölten und begann dort meine Sparkassenlaufbahn. Damit war ich endlich im anderen Leben angekommen und hatte damit die Erwartungen meiner Eltern erfüllt.

  • Wurzeln in Weinzierl am Walde – Familie, Leben im Dorf.
  • 50er – Volksschule in Weinzierl am Walde, Hauptschule in Krems an der Donau.
  • 60er – Matura Handelsakademie Krems/Donau, Bundesheer, Berufswunsch Programmierer, Übersiedlung nach St. Pölten, meine Zeit in der Sparkasse St. Pölten, erste Auslandsreisen.

Aufbruch in ein neues Jahrtausend

Das Leben von 1970 bis 1999

 

Mit der sozialistischen Alleinregierung unter Kreisky ging die Nachkriegsära zu Ende. Eine Bildungsoffensive schaffte die Vorausetzung für weiteres Wirtschaftswachstum und eine Fitnesswelle rollte über das Land. Das Auto änderte das Einkaufs- und  Freizeitverhalten und nivellierte das Stadt/Landgefälle. Städte und Dörfer wuchsen und der Verkehr nahm zu.

Die Trennung Europas war 1989 war mit dem Fall des Eisernen Vorhangs zu Ende. Nach langen Verhandlungen und einer Volksabstimmung trat 1995 Österreich der EU bei.
Das Leben von 1970 bis 1999 – Essen und Trinken, Wohnen, Bildung und Arbeit, Wirtschaft inanzen, Mobilität und Freizeit, Information, Kummunikation, Unterhaltung und Kultur, Gesundheit.

Zeitreise

  • die 70er – die Ära Kreisky
  • die 80er – der Eiserne Vorhang fällt
  • die 90er – Österreich wird Mitglied der EU

Mein Leben von 1970 bis 1999

Failienidyll in Brunn am Gebirge

Failienidyll in Brunn am Gebirge

Anfang 1970 wechselte ich in die neu gegründete SPARDAT (Sparkassen-Datendienst – EDV-Serviceunternehmen des Sparkassensektors). Dort habe ich die tiefgreifenden Änderungen im Sparkassengeschäft und in der Computer-Technologie hautnah miterlebt und dabei ganz Österreich kennen gelernt. Zum Ausgleich und für meine Fitness betrieb ich Ausdauersport und wanderte mit Freunden in den Bergen. Die weitesten Reisen führten mich nach Südamerika (Bolivien und Peru) und nach Ostakrika (Kenia und Tansania). Gemeinsam mit meiner Partnerin gründete ich in Wien eine Familie. Mit unseren 3 Kindern lebten wir zuerst in Brunn am Gebirge und dann in einem Reihenhaus in Wien-Mauer. In unserem Heimatort Weinzierl am Walde adaptierten wir das ehemalige Doktorhaus. 

Doktorhaus in Weinzierl am Walde

Doktorhaus in Weinzierl am Walde

Mein Leben von 1970 bis 1999 – Essen und Trinken, Wohnen, Bildung und Arbeit, Wirtschaft, Finanzen, Mobilität und Freizeit, Information, Kummunikation, Unterhaltung und Kultur, Gesundheit.

Zeitleiste

  • 70er -SPARDAT (ein turbulentes erstes halbes Jahr, ein Super-System für alle Sparkassen,  Teamleiter Buchungssystem), Lebenspartnerin Martha, Kinder Maria und Matthias, laufend durch Sommer und Winter, Sehnssuchtsland Südtirol, Adaptierung Doktorhaus in Weinzierl am Walde.
  • 80er – SPARDAT (Referatsleiter Basisautomation, Projektleiter Spar-Realtime), erste Überseereise nach Bolivien und Peru, Geburt Tochter Marlies, Übersiedlung nach Wien-Mauer, Wien-Marathon, Vokslangläufe, Wander-und Schiurlaube mit den Kindern.
  • 90er  SPARDAT (Abteilungsleiter Anwendungsplanung, Projektleiter Anwendungen Salzburger Sparkassen, Machbarkeitsstudie Euro/Datum 2000), MTB-Touren, Überschreitung Kilimandscharo (5.895 m).

Internet und Smartphone

Das Leben von 2000 bis heute

Das neue Jahrtausend begann 2001 mit der europäischen  Einheitswährung EURO. Steve Jobs stellte 2007 das iPhone vor und revolutionierte damit unser Leben. 2008 stand die Welt vor dem finanziellen Kollaps und noch nie waren soviele auf der Flucht wie in diesem Jahrtausend.
2020 brachte mit Corona die erste globale Pandemie.

Das Leben von 2000 bis heute – Essen und Trinken, Wohnen, Bildung und Arbeit, Wirtschaft, Finanzen, Mobilität und Freizeit, Information, Kummunikation, Unterhaltung und Kultur, Gesundheit.

Zeitreise

  • die 00er – das erste iPhone
  • die 10er – Flüchtlingskrise
  • die 20er – Corona

Mein Leben von 2000 bis heute

Meine Partnerin und ich leben in Wien und unternehmen viel gemeinsam. Ich betreibe ein Web-Portal  und nütze selbstverständlich Smartphone, Internet und PC – Dinge, die in meiner Jugend niemand für möglich gehalten hat.

unsere Wohnung in Wien

unsere Wohnung in Wien

Mein Leben von 2000 bis heute – Essen und Trinken, Wohnen, Bildung und Arbeit, Wirtschaft,  Finanzen, Mobilität und Freizeit, Information, Kummunikation, Unterhaltung und Kultur, Gesundheit.

Zeitleiste

  • 00er –  Patagonien, Euro-Bargeldumstellung, Jakobsweg,  Abschied von der SPARDAT, Freizeit-Plattform Einfach Internet, Enkel Moriz, Großglockner, Wohnungswechsel, Bergtouren, Wandern, Auslandsreisen
  • 10er –   Smartphone, PensionskassenFlop, Foto-Blogs & Social Media, Facebook, meine Touren und Reisen,  wohin in und um Wien.
  • 20er – 50 Jahre Sparkassenautomation, Corona und Prostatakarzinom, Entdecke Österreich und die k.&.k. Monarchie, Web-Biographie, Enkelin Franziksa

Ausblick

Breite Kreise der Bevölkerung haben einen noch nie dagewesenen Wohlstand erreicht. Die Folgen des ungebremsten Wachstums spüren wir immer mehr: die Temperaturen steigen, Klimakatastrophen mehren sich, die Müllberge wachsen und die Bodenversiegelung nimmt zu.  Enorme Anstregungen werden in den nächsten Jahren nötig sein, um nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Internet und Smartphone haben in den letzten 10 Jahren unser Leben grundlegend verändert und ein Ende der Möglichkeiten ist noch immer nicht abzusehen. Das Internet ist wie die Energieversorgung eine kritische Infrastruktur geworden, ein flächendeckender Ausfall wäre daher eine Katastrophe.  Der Finanz-Kapitalismus lässt die Schere zwischen arm und reich immer weiter aufgehen. Kriege, Überbevölkerung, schlechte Lebensbedingungen und Klimakatastrophen führen zu immer größeren globalen  Flüchtlingsströmen und Migrationsbewegungen. Nach dem Krieg gab es nur Arbeitseinkommen, mittlerweile sind die Hälfte Kapitaleinkommen. Finanziert wird unser Sozialsystem aber nach wie vor zur Gänze aus Arbeitseinkommen. Die Corona-Pandemie hat die Grenzen unseres Gesundheitssystems aufgezeigt und droht die Gesellschaft in zu spalten. 

Zeitreise 1945 bis heute

Österreich 1945 bis heute – Nachkriegszeit, die 50er ….

Zeitleiste Biograpie 1946 bis heute 

1946 bis heute – vom Waldviertler Dorf in die Computerwelt

So hat sich mein Leben verändert

Geburtshaus Weinzierl/Walde, Brunn/Gebirge am Platengrund, Wien-Mauer, Wien bei Alterlaa

Geburtshaus Weinzierl/Walde, Brunn/Gebirge Am Platengrund, Wien-Mauer, Wien bei Alterlaa

Vom Elternschlafzimmer zur 4-Zimmer-Wohnung

Als Kind lebte ich mit Großeltern, Eltern und meiner Schwester in 2 Schlafzimmern und einer kleinen Küche.  Geheizt wurde mit dem Küchenherd, WC und Dusche gab es nicht und  das Trinkwasser holten wir vom 500 Meter entfernten Dorfbrunnen. Das einzige Elektrogerät war ein Radio. Waschmaschine, Kühlschrank und Fernsehapparat kamen erst später dazu. Von Weinzierl übersiedelte ich 1966 in das Kolpingheim St. Pölten. Meine erste eigene Wohnung war dann 1972 eine 50 m2 große Mietwohnung mit Kachelofen beim Wiener Naschmarkt. Mit meiner Partnerein und dem ersten Kind bezogen wir 1976 eine 70 m2 große Eigentumswohnung mit Gas-Etagenheizung in Brunn am Gebirge – natürlich mit Gasherd, Kühlschrank und Waschmaschine. Die Wohungseinrichtung machte uns der Tischler noch persönlich. Ein Zimmer je Kind war in den 70ern zum Standard geworden und so wechselten wir 1986 mit dem dritten Kind in ein 6-Zimmer-Reihenhaus in Wien-Mauer, die meisten Möbel nahmen wir mit. Das Reihenhaus in Wien-Mauer war nach dem Wegzug der Kinder zu groß geworden und so übersiedelten wir 2007 an die Liesing in die Nähe von Alterlaa. Diese Wohnung haben wir mit Ausnahme der Küche mit Wegwerfmöbeln von IKEA  eingerichtet.  Im Heimatort Weinzierl wohnten wir zuerst bei den Schwiegereltern und dann von 1979 bis 2002  in einem von uns adaptierten ehemaligen Arzthaus mit satten 150 m2 auf einer Ebene. Geheizt haben wir das ganze Haus mit einer zentralen Kohleheizung.  Im Laufe meines Lebens brachte ich es auf 8 Wohnadressen in 4 verschiedenen Orten.

Essen damals und heute

Aufgewachsen bin ich in der Selbstversorgerwirtschaft eines kleinen Bauerndorfes. Milch, Brot und Fleisch kam aus der eigenen kleinen Landwirtschaft (2 Kühe, 2 Ziegen, Schweine und Hühner), Zucker gab es gegen Lebensmittelmarken beim Greisler und gekocht hat  meine Mutter. Besondere Delikatessen waren das Zicklein zu Ostern und der Truthahn zu Weihnachten, beides natürlich aus der eigenen Tierhaltung. Nach meiner Übersiedlung aß ich zuerst im Kolpingheim in St. Pölten und dann in den Gasthäusern im Pielachtal und Traisental. Ein gutes 3-gängigs Menü kostete 1968 mit einem Seidel Bier 15 Schilling (knapp über 1 €).  Das erste Steak leistete ich mir 1967 im besten Hotel in Prag, mit illegal eingeführten Tschechenkronen günstiger als das  Schnitzel zu Hause. Die italienische Küche und den italienischen Wein genoß ich in Südtirol und bei meinen weiteren Italienreisen. In der SPARDAT hatten wir eine sehr gute Kantine und auf meinen Dienstreisen durch Österreich lernte ich viele gute Lokale kennen. Zu Hause kochte meine Partnerin für mich und die Kinder.  In der Wachau, in Brunn am Gebirge und dann in Wien-Mauer waren wir oft  beim Heurigen anzutreffen. Durch den Weinskandal in den 80ern hatte sich die Weinqualität entscheidend gebessert und ich kaufte meine Weinvorräte beim Winzer oder im Handel. Auf meinen Reisen lernte ich kulinarische Vierfalt kennen, besonders angetan haben es mir die Tapas in Spanien. Man trinkt ein Glas Wein an der Bar und isst dazu kleine Happen, das habe ich in dieser Form sonst nirgends erlebt. Zu Hause werde ich jetzt von  meine Partnerin sehr gut und vielfältig bekocht. Wir achten auf die Qualität unserer Lebensmittel und kaufen viel auf Bauernmärkten ein. Selten, aber doch essen wir ausser Haus in einem Restaurant oder bei einem Heurigen.

Meine Bildung und die Ausbildung unserer Kinder

Nach dem Besuch der zweistufigen Volksschule in Weinzierl ermöglichten mir meine Großeltern und Eltern unter Opfern eine gute Schulbildung (Hauptschule und Handelsakademie) als Eintritt in ein besseres Leben, so wie es die Sommerfrischler im kleinen Dorf vorlebten. Aus Weinzierl fuhren wir zu dritt in die Hauptschule nach Krems Der Bus  ging um 5:00 in der Früh, der Unterricht begann am Anfang oft erst um 13:00 und der letzte Bus in einen 6 km entfernten Nachbarort fuhr um 17:30 zurück. Dort holte mich mein Vater mit dem Motorrad ab. Die Busverbindung nach Krems besserte sich mit den Jahren, war aber auch in den 60ern  noch immer mühsam und teuer. Für meine Familie bedeutete es eine enorme Anstrengung, mir den Besuch der Hauptschule  und der Handelsakademie zu ermöglichen. Ohne diese Unterstützung wäre meine spätere Laufbahn nicht möglich gewesen. Mit der Handelsakademie-Matura, dem Eintritt in die Sparkasse und Übersiedlung nach St. Pölten war ich endlich im anderen Leben angekommen und hatte damit die Erwartungen meiner Eltern erfüllt. Meine Partnerin besuchte in Krems eine berufsbildende mittlere Schule und legte dann die Meisterpüfung ab.  Eine gute Ausbildung war für unsere Kinder bereits eine Selbstverständlichkeit und durch den Wohnort Wien einfach möglich. Sie besuchten das Gymnasium oder die Mittelschule, studierten im zweiten Bildungsweg oder besuchten berufsbildende Höhere Schulen.

Vom Sparkassenangestellten zum Betreiber einer Internet-Plattform

Ich erlebte Ende der 60er in einer Sparkasse noch die alte Bankenwelt und habe dann als Anwendungsentwickler in der IT-Tochter des Sparkassensektors 33 Jahre lang den Weg von der Lochkarten-Zeit in die Internet-Ära aktiv mitgestaltet. Danach versuchte ich mein Glück als Selbständiger in der boomenden Internet-Branche. Die Karriere in der SPARDAT war ein Selbstläufer und genau so stellte ich mir den Aufbau der Internet-Plattform einfach-internet vor. Aber die rasch wachsende Internet-Branche mit ständig wechselnden Rahmenbedingungen war nicht das Richtige für einen alternden EDV-Pionier. Auch der Neuaufbau eines Smartphone-geeigneten Web-Auftritts mit Einbindung von Social-Media brachte nicht die erhofften Zugriffszahlen. Übrig geblieben sind einige gut gelungene Webseiten (142.000 Seitenaufrufe), ein laufend bespielter Facebook-Account (28.000 Abonnenten, 44.000 Reichweite),  12.000 youtube-Aufrufe mit einer Wiedergabezeit von 93 Stunden  und die Erkenntnis, dass das Internet heute grundlegend anders funktioniert, als es beim Start meines Internet-Projekts 2003 der Fall war. Meine Partnerin ist nach 20 Jahren Haushalt und Kindererziehung wieder ins Berufsleben eingestiegen und hat über das Pensionsalter hinaus in der Textilbranche gearbeitet.

Vom Bargeld zum Electronic Banking

Meine ersten Gehälter erhielt ich im Lohnsackerl. Das erste Gehaltskonto legte ich bei der Sparkasse St. Pölten an, das war selbst als Bankangestellter keine Selbstverständlichkeit. Beim Wechsel in die SPARDAT 1970 war ein spesenfreies Gehaltekonto bei der Girozentrale bereits ein Muss. Damit konnte ich Überweisungen tätigen und Geld vom Konto in der Firma beheben. Mit der Einführung der Eurocheque-Karte in den 70ern war es dann möglich, europaweit mit Schecks Bargeld bis zu einem Höchstbetrag beheben. Ab 1980 konnte ich mit meiner ersten Kreditkarte fast überall im In- und Ausland bezahlen.  Trotzdem war es bei Auslandsreisen sinnvoll, Bargeld in fremder Währung mitzunehmen. Heute unvorstellbar: damals hatte jedes europäische Land seine eigene Währung (Schilling, DM, Lire …) Mit der Bankomatfunktion konnte ab 1980 Geld österreichweit rund um die Uhr behoben werden. Als nächste Entwicklungsschritte folgten Bankomat-Kassen und weltweite Auslandsbehebungen. Anfang 2000 habe ich so mit meiner Bankomatkarte bei einem Bankomat in Patagonien chilenische Pesos behoben. Zur Sicherheit hat mir der Filialleiter in der Geiselbergstraße die Mitnahme von Dollar-Reiseschecks empfohlen. Die Reiseschecks habe ich nicht gebraucht, der Dollar ist ordentlich gestiegen und so wurde meine Südamerika-Reise um einiges billiger. Ab den 80ern hatte ich auch ein Wertpapierdepot. Die Auftragserteilung war mühsam und mit viel Papierkram verbunden. Das änderte sich 1996 mit der Einführung des Electronic Banking. Ab jetzt wickle ich alle Transaktionen online ab und habe jederzeit Zugriff auf alle Konteninformationen. Meine Partnerin und ich nützen das Gehaltekonto seit über 50 Jahren und können uns ein Leben ohne Electronic Banking nicht mehr vorstellen.

Unterwegs damals und heute

Als Kind ging ich zu Fuß  in das 5 km entfernte Weißenkirchen zum Zahnarzt, Friseur und Schuster. In die Hauptschule nach Krems ging es um 5 Uhr Früh mit dem Autobus und zurück teilweise erst am Abend in das 6 km entfernte Obermeisling. Von dort holte mich mein Vater mit dem Motorrad ab. Mit 16 kaufte mir mein Großvater ein Moped. Damit machte ich die Umgebung unsicher, fuhr ins Kino nach Krems und im Winter 1965/66 in die Kaserne nach Allentsteig. Nach dem Bundesheer hatte ich genug vom Pendeln und übersiedelte nach St. Pölten und später nach Wien. Mein erstes gebrauchtes Auto kaufte ich mit 26 und fuhr damit nach Südtirol in den Urlaub. Unzählige Urlaube mit den Kindern, Reisen ins benachbarte Ausland und  Fahrten ins Wochenendhaus in Weinzierl am Walde folgten. Dabei habe ich insgesamt 1 Mio Kilometer zurückgelegt. Auch die Zeit, die ich im Zug verbrachte kann sich sehen lassen. Zuerst von St. Pölten in die Filialen im Pielachtal und Traisental und dann nach Wien. Die SPARDAT (Sparkassen-Datendienst) , wo ich den Großteil meines Berufslebens verbrachte, hatte Standorte und Kunden in ganz Österreich. Viele Dienstreisen (mit dem Zug und teilweise mit dem Flugzeug) führten mich nach Linz, Salzburg, Innsbruck, Dornbirn, Klagenfurt und Graz. Meine erste Flugreise unternahm ich 1971 nach Mallorca. Viele weitere Flüge in Europa und nach Übersee sollten folgen. Die weitesten Auslandsreisen führten mich ins Andenhochland nach Bolivien und Peru, nach Patagonien im äussersten Süden Südamerikas (Chile und Argentinien) und nach Kenia und Tansania. Nach meiner SPARDAT-Zeit bereiste ich gemeinsam mit Martha die europäischen  Metropolen, New York, Israel, den Iran und Marokko. Den europäischen Norden lernten wir auf Kreuzfahrten kennen. Die schönste Bahnreise war eine Fahrt mit dem Glacier Espress von St. Moriz nach Zermatt und weiter mit der Zahnradbahn aufs Gornergrat (3.000 Höhenmeter) mit Blick  auf unzählige 4000er – u.a. Matterhorn und Monte Rosa. In den letzten Jahren besuchte ich alle Kronländer der Donaumonarchie. Eine umfassende  Dokumentation darüber gibt es auf meinem Blog das war  die k.&.k. Monarchie. In Summe habe ich zu Fuß, mit Öffis, mit dem Auto und mit dem Flugzeug über 2 Mio. Kilometer zurückgelegt.

Vom Radio zum „Fernsehen, wann ich will“

Radiohören war im Dorf ein Minderheitenprogramm und beschränkte sich meist auf den Wetterbericht.  Mitte der 50er-Jahre gab es dann in den beiden Gasthäusern die ersten Fernsehapparate – bei Übertragungen aus der Löwingerbühne war dort das ganze Dorf versammelt. Meine erste Berührung mit dem neuen Medium hatte ich 1958 bei der Ski-WM in Badgastein (mit Toni Sailer & Co.) und der Fußball-WM 1958 in Schweden (mit Happel, Hanappi & Co.). Es gab nur ein Programm mit einer beschränkten Sendezeit und noch keine flächendeckende Versorgung.  So war in der Wachau  Ende der 50er Jahre kein TV-Empfang möglich. Sportinteressierte aus Weißenkirchen pilgerten 5 km nach Weinzierl zu den Fernsehübertragungen. Mich interssierten eigentlich nur die Sportüberragungen und Krimiserien. Das meiste sah ich im Gasthaus und dann im Kolpingheim in St. Pölten. Als  ersten eigenen Fernsehapparat hatten wir in Brunn am Gebirge ein kleines Schwarz-Weiss-Portable. Erst in Wien-Mauer leisteten wir uns ein B&O-Farbfernsehgerät und Anfang der 2000er einen Flachbildschirm. Mein Interesse beschränkt sich heute im wesentlichen auf Sportübertragungen, gute Krimis und Polit-Magazine. Die letzte Errungenschaft war 2020 war der Umstieg von einer Gemeinschaftsantenne auf ein  Gesamtpaket mit WLAN-Anschluss und Entertainment-Box. Damit können alle Sendungen eine Woche lang angesehen werden. Damit ist „Fernsehen wann ich will“  möglich geworden.

Von der Zeitung zum Internet

Fast alle Haushalte in Weinzierl lebten von der Landwirtschaft und waren Mitglieder der ÖVP-Teilorganisation Bauernbund. Dessen Wochenzeitung „der Bauernbündler“  war für die meisten die einzige Informationsquelle. Einige wenige lasen zusätzlich eine Bezirkszeitung, meine Mutter eine wöchentliche sozialdemokratische Frauenzeitschrift und ich kurz eine kommunistisch angehauchte Kinderzeitung. Am liebsten las ich die Sportberichte in der Montagszeitung, die mein Cousin beim Greisler kaufte. Ab den 60ern kaufte ich mir die Tageszeitungen selbst. Abonniert hatte ich lange das Nachrichten-Magazin „Profil“ und ab Anfang der 2000er den „Standard“.  Das Internet war ein Quantensprung in der Informationsbeschaffung. Aufgrund meines Berufes war ich von Anfang an dabei. Die Möglichkeiten des neuen Mediums wurden mit auf meiner Patagonienreise 2000 bewusst. Auch an diesem entlegenen Winkel der Welt konnte ich die Geschehnisse in der Heimat (Regierung Schüssel 1) verfolgen und mit meinen Kindern Kontakt aufnehmen. Das erste Smartphone kaufte ich dann 2008 und wurde von allen Feunden bestaunt. Die universellen Möglichkeiten sind mir erst im Laufe der Zeit wirklich bewusst geworden. Heute verwende ich das Smartphone als Informations- und Kommunkationsmedium, als universellen Ratgeber,  als Fotoapparat, als Kalender und last but not  least auch als Telefon.   

Von der Telefonzelle zum Smartphone

Zum ersten Mal telefoniert habe ich beruflich in den 60ern. Für Anrufe ging ich zum Telefon in der Posthilfsstelle im Dorfgasthaus. Das erste private Telefon war 1975 ein Vierteltelefon (ein gemeinsamer Anschluss für vier Haushalte) in der Wohnung in Brunn am Gebirge. Den ersten Vollanschluss hatten wir dann in Wien-Mauer. Mit dem ersten Handy liess ich mir bis Anfang der 2000er Zeit, um nicht ständig beruflich erreichbar zu sein. Als Preis für die Erreichbarkeit war der Dienstgeber großzügig bei der Verwendung für private Zwecke und das auch im Ausland. Die Handys hatten nur eine eingeschränkte Tastatur, das Schreiben von SMS war eine Kunst. Mein erstes Smartphone war dann 2008 ein iPhone 3G, damals erst ein Jahr am Markt und deshalb eine Sensation. Die Grundfunktionen haben sich seither nicht wesentlich geändert, nur die Anzahl der verfügbaren Apps ist explodiert. Heute ist das Smartphone nicht nur Handy, sondern auch unentbehrliches Werkzeug im täglichen Leben.  Durch die sozialen Medien bleiben alte Kontakte aufrecht es und ergeben sich neue. Besonders angetan hat es mir das Fotografieren.  Damit halte ich besondere Momente fest und teile sie in den sozialen Medien.   

Von der Bauernbühne zur Hochkultur

Ich bin am Land aufgewachsen. Dort gab es in jedem Dorf jährlich einen Kirtag mit Marktständen und Tanzmusik am Abend. Zum alle 2 Jahren stattfindenden Wachauer Volksfest musste man unbedingt hin. Den ersten Zirkus erlebte ich in Krems und als erstes Theaterstück sah ich den „Räuberhauptmann Grasl“ beim Gastspiel einer Wanderbühne im Dorfgasthaus. Hochkultur erlebte ich dann in der Hauptschule im Burgtheater  – Josef Meinrad, Inge Konradi & Co im „Jux“ – ein Erlebnis, an das ich mich noch heute gerne erinnere.  Mit meiner Mutter und mit der in Wien lebenden Tante war ich bei der Wiener Eisrevue. Die ersten Filme sah ich im 5 km Fußmarsch entfernten Weißenkirchen. Man spielte Heimatschnulzen und Kriegsfilme wie „Verdammt in alle Ewigkeit“ mit Frank Sinatra.  Mit dem Moped erlebte ich dann in Krems James Dean und einige Westernklassiker wie die „Die glorreichen Sieben“. Absoluter Höhepunkt einer Wienwoche war die „Westside Story“ im Wiener Forum Kino. Im Thater an der Wien hielt in den 60ern das Musical Einzug. „Der Mann von La Mancha“ mit Josef Meinrad und Fritz Muliar ist mir noch heute in Erinnerung. Wien war in den 80ern eine Theaterhochburg. Wir sahen die besten Produktionen von Hans Gratzer im Schauspielhaus (Rocky Horror Picture Show, Elvis, Piaf ….), die ersten Regiearbeiten von Claus Peymann im Burgtheter (Hermannschlacht, Richard III, Peer Gynt …) und Arbeiten von Andre Heller wie das poetische Cabaret Flic Flac und die Shows Begnadete Körper und  Body and Soul. Wir waren jährlich bei den Wiener Festwochen und sahen dort Höhepunkte wie  das Stationentheater „Alma“ von Paulus im Sanatorium Purkersdorf, die „Riesen vom Berge“ im der Kirche am Steinhof und „Carmen“ in der Inszenierung von Ruth Berghaus im Theater an der Wien. Wir waren im Laufe der Zeit in vielen Wiener Museen und haben Kunst-Blockbuster im KHM, der Albertina und dem Leopold Museum gesehen. Das Museum der Stadt Wien schärfte mit seinen Ausstellungen über das Fin des siecle („Wien um 1900“) und die 30er Jahre („Kampf um Wien“) unser Geschichtsverständnis.  Meine Zeit in Salzburg nutzten wir für Besuche bei den Festspielen, die „Zauberflöte“ in der Felsenreitschule in der Inszenierung von Achim Freyer war eines unserer größten Opernerlebnisse . Spät aber doch hat es uns die Oper angetan. Wir waren oft in der Staatsoper, in der Volksoper, im Theater an der Wien und in der Oper in der Krypta. Bei unseren Auslandsreisen besuchten wir nicht nur große Museen, sondern auch große Opernhäuser wie die Scala in Mailand, die Semperoper in Dresden und die Met in New York. Was der Kirtag am Land war, ist heute das Wiener Donauinselfest.

Fit ins hohe Alter

In meiner Jugend ging ich mit mit meiner Gesundheit grob fahrlässig um. Ich begann früh zu rauchen und zu trinken. Mit 30 stellte mich der Internist dann vor die Alternative: aufhören oder die Jahre sind gezählt. Ich entschied mich für das Aufhören und begann mit dem Laufen, damals noch eine absolute Seltenheit. Mit den Waldviertler Lauffreunden Uli und Josef  startete ich bei den Läufen der Marathonlegende  Dolfi Gruber im Wiener Prater und erlebte die Anfangszeit des Skilanglaufs in Gutenbrunn. Ich war bei großen Schi-Volkslangläufen dabei und mit meinem Wiener Lauffreund Rudi beim Karwendelmarsch und beim 1. Wiener City-Marathon. Ende der 80er war Schluss mit dem Laufen und ich stieg auf das Mountain-Bike und später auf Wandern und Fitness-Center um. Die Entscheidung für ein gesundes und aktives Leben hat  meine Lebenserwartung signifikant gesteigert.

Nie wieder Krieg !

Nach dem Schrecken zweier Weltkriege war dauerhafter Frieden das oberste Gebot. Österreich hatte sich 1955 zur immerwährenden Neutralität verpflichtet, einer der Eckpfeiler der österreichischen Identität. Als Reaktion auf die beiden Weltkriege, die in Europa begonnen hatten, kam es zur Gründung der Europäischen Union als großes Friedensprojekt. Die Jugendbewegungen der 60er und 70er standen im Zeichen des Friedens und auf Friedensmärschen wurde gegen die Wiederaufrüstung protestiert. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs schien der ewige Frieden nach Europa gekommen. Das wiedervereinigte Deutschland unter Schröder und Russland unter Putin setzten auf ‚“Wandel durch Handel“, das brachte beiden Länder große wirtschaftlichen Vorteile. Getrübt wurde Friedenstraum von der NATO-Expansion nach Osten, die Putin als Bedrohung für Russland empfand. Eskaliert ist der Konflikt dann beim Kampf um die Ukraine. Russland okkupierte die Krim und unterstützte die Abspaltungstendenzen der mehrheitlich  russischsprachigen Ostukraine. Die Friedensbemühungen scheiterten und Russland marschierte in der Ukraine ein. Seither tobt ein erbitterter Kampf zwischen der vom Westen massiv unterstützen Ukraine und Russland. Damit ist der über 70-jährige Frieden in Europa (ausgenommen die Kriege im zerfallenden Jugoslawien) zu Ende und droht den Kontinent in den Abgrund zu reissen. Die letzte Chance ist eine europäische Friedensordnung unter Einbeziehung von Russland.

  •  Krieg oder Frieden in Europa – die EU von der Friedensunion zur Kriegspartei, die Geschichte des Ukraine-Konflikts und seine Folgen für Europa, Lösung Europäische Friedensordnung, Link und Buch zum Thema. 

Zeitreise ab 1945

Leben 1945 bis heute

Von der Hungersnot zum Überfluss

In den Städten herrschte in der unmittelbaren Nachkriegszeit bittere Not, am Land war davon wenig zu spüren, Hamsterfahrten gehörten daher zum Alltag. Die Landwirtschaft funktionierte wie seit Jahrhunderten mit der Kraft der eigenen Hände, der Dienstboten und der Zugtiere. Die Bauern waren Selbstversorger. Es gab täglich frische Milch, ein bis zwei mal wurde am Hof ein Schwein geschlachtet und manche haben auch das Brot selbst gebacken. In den meisten Dörfern gab es einen kleinen Greisler für die Dinge des täglichen Lebens und einmal in der Woche kam der Bäcker und der Fleischhauer mit dem Pferdefuhrwerk vorbei. In der Stadt kaufte man heimische Ware am Markt, im Lebensmittelgeschäft, beim Fleischhauer, beim Bäcker und bei der Milchfrau. Wirtshäuser gab es in jedem Ort. Zum Essen wurden österreichische Hausmannskost (Schnitzel, Schweinsbraten, Gulasch & Co.)  und preiswerte Mittagsmenüs serviert. Heute haben die Supermärkte mit ihrem riesigen internationalen Angebot die Nahversorger verdrängt. Das Angebot an Restaurants ist heute in den Städten vielfältig (Italiener, Griechen, Chinesen etc.)  und das klassische Wirtshaus vom Aussterben bedroht. Die Weinqualität hat sich entscheidend gebessert, der Doppler wurde vom Qualitätswein aus der Bouteille abgelöst. Nach dem Krieg war mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig, heute sind es nur noch 3 Prozent. Dem gegenüber steht  eine enorme Steigerung der  Produktivität durch eine weitgehende Automatisierung. 1950 ernährte ein bäuerlicher Betrieb 4 Menschen, 1970 12, 1980 55 und heute 77  Menschen  (Daten der Landwirtschaftskammer). 

Vom Substandard zur heutigen Wohnqualität

Wohnraum war nach Kriegsende ein rares Gut und viele Wohnungen noch durch Bombenschäden zerstört. In den Städten gab es viele kleine Wohnungen ohne Bad und Zentralheizung und mit WC am Gang. Auch am Land war der Wohnraum seit jeher knapp bemessen. Da wie dort lebten mehrere Generationen unter einem Dach. Geheizt wurde mit Holzöfen und das meistens nur in der Wohnküche. Die Schlafräume waren kalt, das Bett wurde vor dem Schlafengehen mit einem erwärmten Ziegel oder einer Wärmeflasche vorgewärmt. Fließwasser war keine Selbstverständlichkeit. Bad und WC hatten die wenigsten. Die Wohnsituation hat sich seither entscheidend verbessert. In den Städten wurden Altbauwohnungen saniert und moderne Wohnungen mit Bad, WC und Balkon gebaut. Geheizt wird mit Zentralheizung oder Fernwärme. In Wien entstanden neue Stadtteile wie Alterlaa, Hochhäuser und  Überplattungen von Autobahnen. Am Land wurden die Häuser an die Wasserleitung angeschlossen, die Wohnsubstanz  erneuert und der Bau von Einfamilienhäusern forciert. Durch die Ausweitung des Wohnraums und den Autoverkehr  haben die Städte und Dörfer ihr Aussehen in den letzten 75 Jahren grundlegend verändert.

Von einer Agrar- und Industriegesellschaft zu einer Wissensgesellschaft

Grundausbildung nach dem Krieg war die 8-klassige Volksschule – im ländlichen Raum nach Verfügbarkeit von Klassenzimmern und Lehrern oft ein- oder zweistufig. Hauptschulen für  die 10- bis 14-Jährigen gab es nur in den Städten, Mittelschulen und berufsbildene höhere Schulen waren rar. Der Schulweg war mühsam, weil die Bus- oder Zugsverbindungen schlecht waren. Deshalb blieben die meisten in der Volksschule vor Ort. In den 70-er Jahren brachte die Ära Kreisky eine enorme Bildungsoffensive. Am Land wurden Hauptschulen gebaut, die Hauptschule löste die Volksschule als Grundausbildung ab, Schülerfreifahrt und Gratisschulbuch wurden eingeführt und der Ausbau von berufsbildenden Höheren Schulen forciert.  Die berufbildenden Höheren Schulen und die neu eingeführten Fachhochschulen waren mit iher praxisorientierte Ausbildung Motor für den Umbau einer Agrar- und Industriegesellschaft zu einer Wissensgesellschaft.  1971  hatten 2,8 % der Österreicher einen Hochschulabschluss, 50 Jahre später waren es mit 16,5% mehr als fünfmal so viele. Die Frauen haben bezüglich ihres Bildungsstandes deutlich aufgeholt. 1971 verfügten 70,4% der Frauen zwischen 25 und 64 Jahren lediglich einen Pflichtschulabschluss, 2019 waren es nur noch 20,0% (Quelle: Statistik Austria) .

Von der manuellen Arbeit in die digitale Welt

Die ersten Jahre nach dem Krieg waren am Land noch weitgehend bäuerlich geprägt. Die kleinen Höfe wurden ohne Maschinen arbeitsintensiv bewirtschaftet. In den Städten wohnten Kleingewerbeteibende, Beamte, Angestellte und Industriearbeiter. Mit dem Wiederaufbau und und dem Wirtschaftswachstum wurden immer mehr Arbeitskräfte benötigt. Dafür schritt die Mechanisierung der Landwirtschaft mit Traktoren, Motormähern und Mähdreschern immer mehr voran und setzte einen tiefgreifenden Strukturwandel in Gang. Mit der zunehmenden Motorisierung wurde Wohnen auf dem Land und Arbeiten in der Stadt möglich. Heute leben nur mehr Wenige von einer weitgehend automatisierten Landwirtschaft. Handwerk, Handel und Gastronomie waren früher kleinteilig organisiert. Es waren großteils Familienbetriebe, die das Leben in Stadt und Land prägten. Die meisten davon sind heute verschwunden und haben Supermärkten, Restaurantketten, Baumärkten und Möbelhäusern Platz gemacht. Der Einsatz von Computern  änderte die gesamte Arbeitswelt grundlegend. Ein Beispiel hiefür ist der Bankensektor. 1945 hatten nur wenige ein Bankkonto, heute fast alle. 1945 wurde im Privatbereich alles bar bezahlt, heute fast alles bargeldlos. Sein Geld behebt man weltweit an Bankomaten, im Supermarkt zahlt man an der Bankomat-Kassa zahlen und kauft mit der Kreditkarte im Internet ein. Mit dem Smartphone hat man Zugriff auf sein Konto und kann alle Bankgeschäfte tätigen. Große Anstrengungen des Bankensektors, immer leistungsstärkere Computer und die Standardisierung des Zahlungsverkehrs waren dazu notwendig. Die Entwicklungen in der Telekommunikation und im Internet schufen neue Arbeitsplätze und  führten zu Firmeneugründungen in der „New Economy“, von denen viele nach kurzer Zeit wieder verschwanden. Der Fall des Eisernen Vorhangs, der Zerfall Jugoslawiens und der EU-Beitritt brachten viele neue Arbeiskräfte. Viele Branchen (Gastronomie, Bau, Hauskrankenpflege, Erntehelfer …) würden heute ohne „Ausländer“ nicht mehr funktionieren. Der Anteil der Frauen am Erwerbsleben hat sich seit 1950 laufend erhöht und liegt mittlerweile bei 48 %.  Das Modell „der Mann ist Familienerhalter und die Frau für Kinder und Haushalt zuständig“ hat ausgedient und ist zunehmend einer Gleichberechtigung gewichen.

Vom Bargeld zum Electronic Banking

Vor 75 Jahren wurden die Gehälter bar ausbezahlt und die Stromrechnung bar einkassiert. Das Bankgeschäft beschränkte sich im wesentlichen auf die Hereinnahme von Spareinlagen und die Vergabe von Krediten.  Privatkunden besaßen nach dem Krieg keine Aktien und nur wenige Anleihen. Diese wurden meistens zu Hause aufbewahrt, die Zinskupons ausgeschnitten und bei der Bank eingelöst. Der Aktienhandel wurde manuell an der Börse abgewickelt. Heute hat jeder ein Bankkonto, behebt sein Geld weltweit an Bankomaten, zahlt im Supermarkt an der Bankomat-Kassa und tätigt seine Bankgeschäfte mit dem Smartphone. Große Anstrengungen des Bankensektors, immer leistungsstärkere Computer und die Standardisierung des Zahlungsverkehrs waren dazu notwendig. Mit einer komplexen, IT-Infrasttrukur ist es möglich, die Bankgeschäfte rund um die Uhr und rund um die Welt abzuwickeln. Statt für Spareinlagen werben die Banken heute für Wertpapierfonds, sie wickeln den Aktienhandel  automatisch ab und verwalten das Wertpapierdepot.  Aktien und Anleihen sind nicht mehr physisch vorhanden, sondern sind nur mehr Positionen auf dem Wertpapierauszug. Eine enorme Ausweitung erfuhr das Kreditgeschäft. Ohne Kredite wäre der Wiederaufbau, der  Wirtschaftsaufschwung und der Haus- und Wohnungsbau nicht möglich gewesen.  Früher wurden nur die hereingenommenen Spareinlangen als Kredite vergeben. Heute werden auch die rasch gestiegenen Giroeinlagen und seit kurzem auch Notenbankgeld als Kredit vergeben. So wird die Wirtschaft laufend in Schwung gehalten.

Auto und Flugzeug haben die Welt verändert

Nach dem Krieg gab es kaum Autos, ins Nachbardorf und in die Schule ging man zu Fuß und in die Stadt fuhr man mit dem Autobus oder mit der Bahn. In die Sommerfrische reiste man mit der Bahn und wurde vom Zimmervermieter mit dem Pferdefuhrwerk abgeholt. Wien hatte bereits einen gut ausgebauten öffentlichen Verkehr, der dann ab Anfang der 80-er durch den schrittweisen Ausbau der U-Bahn ergänzt wurde. Ab den 50-er Jahren nahm der Autoverkehr zu, ab den 70-er Jahren war das eigene Auto ein unbedingtes Muss. Um den gestiegenen Verkehr zu bewältigen wurden Autobahnen gebaut und die Straßen an die Bedürfnisse des Autoverkehrs angepasst.  Die Zunahme des Individualverkehrs änderte  das Freizeitverhalten grundlegend. Wochenendausflüge, Skiurlaube in den Alpen und Urlaube am Meer wurden einfach möglich. Auch der Bahnverkehr wurde modernisiert, die Elektrifizierung der Bahnstrecken abgeschlossen, der Nahverkehr ausgebaut  und die Bahnschranken voll automatisiert. Fahrkarten kaufte man früher am Schalter in den Bahnhöfen oder  beim Schaffner, heute gibt es Fahrscheinautomaten und Internet-Tickets. Die Reiseplanung wurde mit den Möglichkeiten des Web ein Kinderspiel, die Online-Abfrage ersetzt das gute,  alte Kursbuch und Routenplaner die Straßenkarten. Mit dem Flugzeug sind kurze Städtereisen  und Pauschalreisen in fremde Länder  einfach möglich. 

Das Internet hat das Leben revolutioniert

Nach dem Krieg war ein Radiogerät für viele Haushalte das höchste der Gefühle. Zeitungen, Zeitschriften und Bücher wurden von den gebildeten Schichten in der Stadt gelesen. Bücher waren kostbar und Schulbücher wurden weitergegeben. In den meisten bäuerlichen Haushalten gab es höchstens einen Bauernkalender und einen medizinischen Ratgeber. Das Fernsehen nahm eine rasante Entwicklung. Mit der ORF-Reform 1967 unter Gerd Bacher wurden Fernsehen und Radio auf eine völlig neue zeitgemässe Basis gestellt. Das Programmangebot wurde laufend erweitert und das Farbfernsehgerät Standard in jedem Haushalt. Das Kabelfernsehen brachte ausländische Sender und eine Änderung des Rundfunkgesetzes das Ende des ORF-Monopols. Immer mehr nutzen  Pay-TV, um aus einem breiten und exklusiven Sendeangebot zu wählen und werbefrei Fernsehen zu können. Internet und Smartphones stellten ab Anfag des 3. Jahrtausends die Medienwelt auf den Kopf.  Nachrichten werden seither hauptsächlich online konsumiert, die klassischen Medien kommen dadurch immer mehr in Bedrängnis.  Suchmaschinen wie google revolutionierten die Informationsbeschaffung. Man stellt einfach eine Frage und schon bekommt man relevante Ergebnisse. Online-Lexika wie wikipedia machen die klassischen Lexika überflüssig und die Video-Plattform youtube ist unerschöpfliche Quelle für Ratgeber, Musik etc. Den große Durchbruch brachten ab Anfang der 10er die Smartphones. Seither ist das Internet für alle  und überall in der Hosentasche vefügbar.

Von der Telefonzelle zum Smartphone

Briefe schreiben und Telefonieren war nach dem Krieg ein Minderheitenprogramm. Private Telefonanschlüsse hatten nur wenige und Telefonzellen gab es nur im Postamt. Grußkarten wurden vom Urlaub und zu Weihnachten verschickt. Die Anzahl der privaten Telefone stieg wegen der Engpässe im Leitungsnetz nut langsam. Erst mit der Digitalisierung in den 80ern standen ausreichend Anschlüsse zur Verfügung. Mit dem Handy Anfang wurde das Telefonieren mobil. Heute hat fast jeder mit dem Smartphone ein mächtiges Kommunikationswerkzeug zur Verfügung. Man kann nicht nur telefonieren, sondern auch Behördenwege erledigen, SMS  verschicken,  E-Mails  schreiben, Chatten, Fotografieren und Kontakte in den sozialen Medien (facebook, whatsapp …)  pflegen.
Geschichte der Telefonie in Österreich – wikipedia

Unterhaltung und Kultur

Gleich nach Kriegsende wurde der Kulturbetrieb wieder aufgenommen und 1955 die zerstörte Staatsoper mit „Fidelio“ wiedeereröffnet. Das Kabarett erlebt mit Qualtinger, Bronner & Co. Sternstunden. Die Kino erlebte in der Nachkriegszeit seine Hochblüte. Das Fernsehen führte  ab den 60ern zu immer mehr Kinoschliessungen und das große Forum Kino mit über 1.000 Sitzplätzen mutierte zum Rechenzentrum der Gemeinde Wien. Als erstes großes universelles Veranstaltungszentrum wurde 1957 die Wiener Stadthalle eröffnet. Dort gastierten die Eisrevue, Pop-Stars und der Russische Staatszirkus, boxte Hansi Orsolic um den Box-Weltmeistertitel und wurde das Musical „Hair“ aufgeführt. Wien hat sich mit seinen  Opernhäusern, Theatern und Museen zu einer der frequentiertesten Städtetourismus-Destinationen im Europa entwickelt.  Der Rathausplatz ist mit  Christkindlmarkt, Silvesterpfad, Eistraum und Musik-Filmfestival die Top-Event-Location der Stadt und das Donauinselfest das größte Freiluft-Festival Europas.  Vielfältig ist das Angebot der Kleinbühnen: Kabarett, Kellertheater und als eine besondere Rarität die kleinste Oper Wiens. Corona brachte 2020 und 2021 Gastronomie, Kultur und Unterhaltung zum Erliegen. Es ist zu hoffen, dass ab 2022 wieder Normalität einkehrt.

Fit ins hohe Alter

Das Leben am Land war alles andere als gesund. Die Arbeit war hart, die Wohnverhältnisse schlecht, das Essen fettreich, die Hygiäne mangelhaft, der Alkoholismus weitverbreitet und ein Gesundheitsbewußstein nicht vorhanden. Der praktische Arzt wurde bei Erkrankungen nicht immer frequentiert, weil die bäuerliche Bevölkerung bis in die 60er nicht krankenversichert war. Fachärzte gab es nur in der Bezirksstadt. Sie waren durch die schlechten Verkehrsverbindungen praktisch unerreichbar. In Notfällen  brachte die Rettung die Patienten ins Krankenhaus nach Krems. Der höhere Bildungsgrad macht sich auch im Gesundheitsbewußtsein bemerkbar. Laufen wurde zum Breitensport und Fitnesscenter boomen. Fast alle Österreicher sind krankenversichert und die medizinische Versorgung ist flächendeckend gesichert. Das Rettungswesen funktioniert und in dringenden Notfällen stehen Rettungshubschrauber bereits. Das gestiegene Gesundheitsbewußtsein und das verbesserte Gesundheitssystem schlägt sich ein einer höheren Lebenserwartung nieder. Sie stieg seit 1950 um 16 Jahre für  Männer auf 78 Jahre, für Frauen auf bei 83 Jahre (Quelle Statistik Austria). Die meisten konnten diese gewonnenen Jahre aktiv verbringen. Z.B auf Reisen, im Fitness-Center, im Garten, in Museen, im Theater und im Konzert.  Die Freizeit- und Tourismuswirtschaft weiß dies zu schätzen.

Weinzierl am Walde anno dazumal

Weinzierl am Walde wurde im Mittelalter als Weinarbeiterdorf für die Weingüter in der nahen Wachau besiedelt. Die Einwohner hatten einen Bauernhof als Lehen und mussten dafür in den Weingärten arbeiten und Naturalien im Schloss Dürnstein abliefern. Mit der Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahr 1848 gingen die Höfe in das Eigentum der Bauern über.

Ackern mit Pferden, Bauernhof mit Ochsengespann, Pferdeschlitten, Heuernte

Ackern mit Pferden, Bauernhof mit Ochsengespann, Pferdeschlitten, Heuernte

Bäuerliches Leben

Das bäuerliche Leben hat sich über die Jahrhunderte nichts geändert. Ausser Pflug, Egge, Sense und Dreschflegel gab es keine landwirtschaftlichen Geräte. Nutztiere waren Rinder, Schweine und Hühner. Traktoren und Autos gab es keine, Zugtiere waren Ochsen, Pferde und auch Kühe. Am Hof lebten im Schnitt 10 Bewohner – neben den Besitzern und deren Kindern noch oft die Altbauern, unverheiratete Geschwister und Dienstboten. Die Bauernhöfe waren Selbstversorger, Schweine wurden am Hof geschlachtet und das Fleisch geräuchert. Brot wurde mit dem geernteten Getreide selbst gebacken. Obst und Gemüse kamen aus dem eigenen Garten und das Heizmaterial für den Küchenherd (ein Kachelofen war Luxus) aus dem eigenen Wald. Abfälle wurden an das Vieh verfüttert oder kompostiert, durch die Kreislaufwirtschaft war Müll ein Fremdwort. Im Ortsgebiet wurde an der Krems ein Flusskraftwerk errichtet und so konnte Weinzierl bereits kurz nach dem ersten Weltkrieg an das Stromnetz angeschlossen werden. Damit war der erste Schritt weg von der reinen Handarbeit getan. Dreschmaschinen und Kreissägen erleichterten die Arbeit, Wohnräume und Ställe  wurden beleuchtet

Leben im Dorf

In Weinzierl gab es eine Kirche mit Pfarrhof, eine achtklassige Volksschule, eine Arztpraxis, ein Postamt mit dem einzigen Telefonanschluss, einen Schmid, einen Tischler, einen Dorfbrunnen und zwei Viehtränken. In den beiden Gasthäusern trafen sich die Bauern am Abend und am Sonntag nach der Messe. Die Durchzugsstraße und die Wege waren geschottert. Die Kinder besuchten die achtklassige Volksschule und verdingten sich nach dem Ende der Schulpflicht am elterlichen Hof oder als Dienstboten im Ort und der näheren Umgebung. Der Höhepunkt des Jahres war der jährliche Kirtag mit Marktständen  und Tanzmusik am Abend. Hie und da kam eine Wanderbühne vorbei und spielte im Gasthaussaal Bauernstücke.  In die Bezirkshauptstadt Krems verkehrte ein Postbus um 5 Uhr in der Früh – Alternative war ein Fußmarsch zum Bahnhof in Weißenkirchen. Im Sommer kamen einige Urlauber aus Wien zur Sommerfrische, sicher auch um der prekären Versorgungslage in der Stadt zu entfliehen. Weinzierl war gemeinsam mit dem kleinen Nachbardorf Maigen eine eigenständige Gemeinde.  Das Sagen im Ort hatten der Bürgermeister, der Pfarrer, der Schuldirekor und die größeren Bauern. Am unteren Ende der Hierarchie standen die Kleinhäusler und die Dienstboten. 

Zeitreise ab 1945

Newsletter Weihnachten 2021

Schneeschuh Paulmauer

Schneeschuhwandern

Man muss nicht Schifahren können, um die unberührte Natur in den Bergen zu erleben. Das Gehen mit Schneeschuhen ist leicht zu erlernen und erfordert keine Vorkenntnisse. Die sanfte Ausdauersportart trainiert das Immunsystem und hilft, gesund durch den Winter zu kommen.
Schneeschuhwandern in Niederösterreich – Traisental, Wienerwald, Wiener Alpen, Mariazellerland

Nächstenliebe schenken

Gemeinsame Zeit statt materielle Dinge schenken oder bedürftigen Menschen und Tieren helfen – krone.at

Ergebnis der Pensionskassen

Nach dem 3. Quartal schauts nicht so schlecht aus. Die meisten werden wahrscheinlich ohne Pensionskürzungen davonkommen.
Performance 2021 bisher +5,5% – FMA-Bericht Q3 2021 der österreichischen Pensionskassen

Schöne Weihnachten und ein gesundes Jahr 2022

Der Politik wünsche ich, dass sie die Pandemie und die damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Folgen endlich in den Griff bekommt. Eine Spaltung der Gesellschaft ist das letzte, was wir in der schwierigsten Situation seit dem Ende des 2. Weltkriegs brauchen können. 

Newsletter Corona

Täglich werden neue Höchstwerte von Corona-Erkrankten gemeldet. Österreich gilt mittlerweile als Hochrisikogebiet und die halbherzigen Maßnahmen für die Ungeimpften werden die Horror-Zahlen nicht bremsen. Nur mit Eigenverantwortung kann sich jeder einzelne bestmöglich vor Corona schützen:

Stärkung des Immunsystems

Ein starkes Immunsystem kann dazu beitragen, dass die Chance einer Corona-Infektion geringer ist und dass eine allfällige Infektion weniger schwerwiegend verläuft. Eine ausgewogene Ernährung mit einer genügenden Aufnahme von Flüssigkeit und ausreichend Bewegung, insbesondere an der frischen Luft sind für ein gesundes Immunsystem wichtig.
Mit gestärkten Immunsystem gegen das Corona-Virus –  Prävention und Gesundheitsförderung, St. Gallen Schweiz
Wandern in Wien – hilft gegen Corona. Einfach mit Öffis zum geplanten Ausgangspunkt und schon gehts los. Streckenwanderungen sind so kein Problem !

3. Impfung so rasch als möglich

Die Zahl der Impfdurchbrüche steigt rasant. Dagegen hilft nur die 3. Impfung. Sie ist  in Wien 4 Monate nach der Zweitimpfung an vielen Standorten ohne vorhergehende Anmeldung möglich.
Impfen ohne Termin Wien  – Einkaufszentren, Impfboxen, Impfbus, …

Kontaktreduktion

Eine Reduzierung der Kontakte ist die beste Corona-Prävention. Solange die Zahlen weiter steigen, sollte jeder seine Kontakte zu gut als geht einschränken !

Newsletter

In Hinkunft werden die Newsletter anlassbezogen ungefähr 10 x  jährlich erscheinen.